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Sommer-Märchen & Sommer-Albtraum

Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt.

Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

Bild: Privat

Die Zeiten der sportlichen Märchen liegen schon ein paar Jährchen zurück. 2006 gab’s das Sommermärchen der Fußballer, 2007 das Wintermärchen der Handballer und jetzt, im Spätsommer, das der Basketballer. Das WM-Finale wurde sogar live ins ZDF-Programm aufgenommen – spät, aber nicht zu spät.

Bestimmt löst dieser Titel einen Boom aus, wie es schon oft hierzulande passierte. Nach Boris Beckers Wimbledon-Sieg als 17-Jähriger wollten – zumindest im Westen – alle Tennis spielen. Jan Ullrich ließ die Umsätze in den Fahrrad-Geschäften in die Höhe schnellen. Und dank Michael Schumacher saß die halbe Nation sonntags vorm Fernseher und hatte RTL eingeschalten. Alles Schnee von gestern. Überall fehlen die großen Helden, denen man die Daumen drücken und mitfiebern kann. Die Formel 1 ist ohnehin schon längst zur Formel gähn geworden.

Und nun also die Basketballer. Die Dresden Titans nutzten die Gunst der Stunde, verlegen ihr Testspiel um drei Stunden nach hinten und veranstalteten vorher ein WM-Public-Viewing in der Margon-Arena, welches von den Fans auch prächtig angenommen wurde. Diesen Schwung wollen die Elberiesen jetzt zum einen in ihre zweite Zweitliga-Saison mitnehmen. Zum anderen hoffen sie auf einen Anmelde-Boom im Nachwuchs-Bereich. Schließlich wollen sie irgendwann einmal die sportliche Nummer 2 in Dresden hinter Dynamo sein.

Apropos Fußball: Da geht es in Deutschland derzeit gar nicht märchenhaft zu. In die Geschichte geht dafür der Sommeralbtraum 2023 ein.


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