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Sammer als Vorbild für die »U 17«-Helden

Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt.
Thomas Schmidt

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Bild: Privat

Deutschland feiert seine Nachwuchs-Fußballer, die bei der »U 17«-Weltmeisterschaft sensationell den Titel im Elfmeterschießen gegen Frankreich gewonnen haben. Nach Jahren der Tristesse in Sachen Nationalmannschaft keimt also diesbezüglich wieder Hoffnung, dass hierzulande doch nicht Hopfen und Malz verloren sind. Mit Blick auf die EM-Endrunde im kommenden Jahr muss man sich ja fast vor unseren Gruppengegnern Schottland, Ungarn und Schweiz fürchten...

So ähnlich sah es vor 40 Jahren in der DDR aus, die sich nach der WM 1974 für kein Turnier mehr qualifizieren konnte. Quasi aus heiterem Himmel war der Titel bei der »U 18«-Europameisterschaft 1986 Balsam auf die Wunden, kam genauso überraschend wie der vorige Woche der bundesdeutschen Youngster und sorgte für Licht am Horizont. Zwar gab es vier Jahre später keine DDR mehr, aber die Kicker-Talente von damals sorgten als Profis in Gesamtdeutschland für Furore.

Allen voran der Dresdner Matthias Sammer, der im 86er EM-Finale beim 3:1 gegen Italien die DDR mit dem 2:1 auf die Siegerstraße schoss. Zunächst feierte er, wie auch der Karl-Marx-Städter Rico Steinmann, noch 1986 sein Debüt in der DDR-Nationalmannschaft und wurde mit Dynamo Meister. Später machte er auch im Westen und Italien Karriere. Zehn Jahre nach dem EM-Triumph mit der Nachwuchs-Auswahl Sammers größtes Jahr: Zum dritten Mal Deutscher Meister, EM-Titelgewinner mit Deutschland (übrigens gemeinsam mit Final-Golden-Goal-Torschütze Oliver Bierhoff, der 1986 mit der BRD »U 18«-EM-Dritter geworden war), Spieler des Turniers, Europas Fußballer des Jahres.

Folgt man diesem Algorithmus, dürften die aktuellen »U 17«-Helden also 2033 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere sein. Einige von ihnen sieht man hoffentlich schon eher in Bundesliga oder Nationalmannschaft.


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