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Lieber eine Niederlage als zwei Remis

Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt.

Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

Bild: Privat

98 Europapokal-Spiele stehen im Dynamo-Geschichtsbuch. Der Traum von der 100 lebt, auch wenn der Weg bis zur Verwirklichung noch ein sehr weiter und die Frage nicht ganz unberechtigt ist: Kann er überhaupt wahr werden?

Vorbilder gibt es natürlich genug – quasi vom Tellerwäscher zum Millionär. Union Berlin war zu DDR-Zeiten eine klassische Fahrstuhl-Mannschaft und dabei öfter unten als oben, weil in der Hauptstadt der BFC gefördert wurde. Inzwischen spielt Union in der 1. Bundesliga und in dieser Saison sogar in der Champions League. Der BFC ist mittlerweile in die Viertklassigkeit abgestürzt.

Europapokal-Atmosphäre gibt es am Sonntag im Rudolf-Halbig-Stadion auf jeden Fall. Unter Flutlicht geht’s gegen den Erzrivalen Erzgebirge Aue und um die Frage: Wer ist in Sachsen der Traditionsverein Nummer 1? Dass dieses Duell sogar das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter ist, konnte man vor der Saison nicht erwarten. Vor allem die »Veilchen«, in der Vorsaison noch knapp dem Abstieg entronnen, überraschen als eine von drei noch ungeschlagenen Mannschaften in der 3. Liga.

Gäbe es die Zwei-Punkte-Regel für einen Sieg wie früher noch, läge Aue sogar punktgleich mit Dynamo an der Spitze. Da es seit der Saison 1995/96 drei Zähler für einen Sieg gibt und Unentschieden nicht mehr halb so viel wert wie damals sind, tun – wie im Fall von Aue und Dresden – zwei Remis weher als eine Niederlage.

Letztere würde am Sonntag besonders schmerzen. Zum einen geht es ums Prestige und zum anderen um die Tabellenführung. Die soll für Dynamo auch im Mai 2024 noch stehen, damit ein weiterer Schritt in Richtung der besagten 100 gemacht wird.


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