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Gestern und heute: Wasser marsch!

Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt.

Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

Bild: Privat

Spielabbrüche gibt es hin und wieder mal im Fußball. Auch Dynamo war da schon betroffen. Die schwärzeste Stunde gab es diesbezüglich im März 1991, als es im Europapokal der Landesmeister gegen Roter Stern Belgrad nach Randale durch schwarz-gelbe Anhänger nicht weiterging und sogar Wasserwerfer durchs Rudolf-Harbig-Stadio rollten. Die Dresdner wurden danach von der UEFA für zwei Spielzeiten gesperrt. Die erste haben sie 1991/92 »abgesessen«, die zweite ist noch offen. Wenn das Thema Europapokal wie von den Fans erträumt und besungen tatsächlich irgendwann ein Thema wird, müsste man prüfen, ob die Strafe noch steht oder quasi verjährt ist.

Wasser spielte auch beim jüngsten Abbruch eine Rolle. Allerdings kam das nicht aus Werfern, sondern vom Himmel und zwar so viel, dass das Dresdner Drittliga-Spiel im Oktober in Saarbrücken nach der Halbzeitpause nicht fortgesetzt wurde.

Apropos Wasser, Abbruch und Europapokal: Das alles kam jetzt auch bei den DSC-Schmetterlingen zusammen. Die empfingen im CEV-Cup die Schweizerinnen von Viteos Neuchatel und hätten beinahe nicht schmettern können, weil es – wieder einmal – durch das undichte Hallendach regnete. Die Fans quittierten das beim darauffolgenden Bundesliga-Spiel mit einem Banner, auf dem die Spielstätte als »Araina« bezeichnet wurde. Ziel der Häme war die Landeshauptstadt als Eigentümer. Bereits 2020 wurde ein mit 40 Millionen Euro dotierter Sanierungsplan beschlossen, dessen Umsetzung auf sich warten lässt. Offenbar deshalb, weil stattdessen mit dem Neubau einer Multifunktions-Arena geliebäugelt wird, für die das Geld besser investiert wäre. Aber bis die steht, könnte es mit dem DSC in der alten Halle schon den Bach runter gegangen sein.


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