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36 Dynamos verliehen – ohne großen Erfolg

Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt.

Thomas Schmidt

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Bild: Privat

An der Verleihung von Marlon Faß zu Regionalligist Stuttgarter Kickers erregen sich derzeit die Fan-Gemüter. Warum holt man ihn aus Hoffenheim, um ihn dann in der 4. Liga zu parken? Laut Dynamo-Sportchef Thomas Brendel war das bei der Verpflichtung so ausgemacht gewesen: Der 19-jährige Faß sei ein Mann für die Perspektive und solle erst einmal woanders weiter reifen. Klingt plausibel und kann erfolgreich sein – in der schwarz-gelben Vergangenheit gibt es leider nur wenige positive Beispiele.

Insgesamt 36 meist junge Spieler parkten die Dresdner in den letzten 20 Jahren woanders, kaum einer war erfolgreich bei seiner Rückkehr, die meisten gingen ohnehin andere Wege. Los ging es 2004 mit drei Youngstern, die nach Laubegast und Grimma verliehen wurden – auf nimmer Wiedersehen. Sechs Jahre später hatte man mit dem Eigengewächs Philipp Zeiger ebenfalls nicht mehr Glück – nach Plauen verliehen und in der Saison danach endgültig zu den Vogtländern gewechselt.

Den namhaftesten Abgang gab es 2012 mit Toni Leistner. Der damals 22-Jährige wurde mit einem Marktwert von 150.000 Euro nach Halle verliehen und spielte danach noch ein Jahr in Dresden. Er wechselte ablösefrei zu Union Berlin, ging dann zum 1. FC Köln. Der Marktwert war mittlerweile auf 2,5 Millionen Euro geklettert. Jetzt spielt er bei Dynamo-Gegner Hertha.

In jüngerer Vergangenheit liegen die Leihen von Oliver Batista Meier und Phil Herres. Beide trumpften nur in der Fremde auf. Der eine kehrte zwischenzeitlich mehr oder weniger erfolglos zurück, der andere wurde in Kiel zum Bundesliga-Stürmer.

Fazit: Marlon Faß wäre der erste wirkliche Erfolgsfall, wenn er 2026 verbessert wieder zum Dynamo-Kader gehören sollte.


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