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Heimlichtuerei wegen drei Prozent der Mitglieder

Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt.
Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

Bild: Privat

26.234 Menschen sind Mitglied bei Dynamo Dresden. Damit gehören die Schwarz-Gelben zu den in dieser Kategorie größten Sportvereinen Deutschlands. Vorige Woche fand die alljährliche Mitglieder-Versammlung der Sportgemeinschaft statt. Die bittere Beteiligung: 733 Personen waren anwesend. Bitter deshalb, weil diese nicht einmal drei Prozent der Mitglieder über Wohl und Wehe der Dynamo-Zukunft bestimmen konnten.

Die vergleichsweise unwichtigste Abstimmung zu Beginn: Die Presse wurde wieder einmal des Saales verwiesen. Nach außen heißt das Signal: Heimlichtuerei und Angst vor Negativ-Schlagzeilen statt Offenheit und die Möglichkeit zu objektiver Berichterstattung. Bleibt die Frage: Stehen die nicht anwesenden 97 Prozent der Mitglieder genauso hinter dieser Abstimmung? Einfache Antwort: Mitgefangen, mitgehangen. Oder: Wer nicht da saß, der nicht mitaß.

Egal, in wichtigen Fragen entschied die anwesende Minderheit richtig. In Sachen Frauen-Fußball gab es allerdings auch keine andere Wahl: Erst- und Zweitligisten müssen ab der Saison 2024/25 zwingend eine Frauen-Mannschaft führen oder zumindest in Kooperation mit einem Frauenfußball-Verein stehen. Die schwarz-gelben Mädels von Fortuna Dresden drücken also nicht nur als Fans, sondern auch im Interesse ihres Vereins die Daumen, dass es mit einem SGD-Aufstieg klappt.

Was auf der Versammlung ebenfalls bekanntgegeben wurde: Der Aufstieg ist auch aus finanzieller Hinsicht Pflicht. Nach den 854.00 Euro Minus im abgelaufenen Geschäftsjahr werden im nächsten 2,5 Millionen Euro zu Buche stehen. Mit diesem Geld wurde der sportliche Erfolg vorfinanziert. Derzeit sieht es so aus, als ob der Plan aufgeht.


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