Seitenlogo
Thomas Schmidt/ck

Zum Glück stieg RB nicht bei Dynamo ein

Sachsen. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

Bild: Privat

Dresden Titans gegen Bayer Leverkusen 95:59. Das liest sich aus hiesiger Sicht toll, zeigt aber auch eines: Große Namen sind Schall und Rauch, wenn der quasi einzige Sponsor den Geldhahn zudreht. Immerhin waren die Nordrhein-Westfalen in den 90er Jahren Deutscher Basketball-Meister am Fließband – eben wegen des mächtigen, finanzstarken Bayer-Konzerns im Namen und in der Hinterhand. Als der ausstieg, ging es bergab bis in die 2. Bundesliga ProB. Aus der stieg Leverkusen 2019 in die jetzige Klasse 2. Bundesliga ProA auf – mehr als 20 Jahre nach dem letzten großen Titel.

Der letzte Titel der Dynamo-Fußballer liegt mittlerweile mehr als 32 Jahre zurück: 1990 gelang den Schwarz-Gelben mit Meisterschaft und Pokalsieg das Double in der DDR. Fünf Jahre danach folgte der Absturz in die Drittklassigkeit, in der die Dresdner auch jetzt herumdümpeln. Dabei gab es 2006 durchaus die Chance, ans große Geld und damit an erstklassige Spieler zu kommen, als Red Bull auf der Suche nach einem deutschen Pendant zu seinem österreichischen Erstligisten Salzburg den deutschen Markt sondierte. Angeblich war auch Dynamo ein Kandidat, aber die Aussichten auf offene Arme beim mitglieder-geführten Verein gleich null. So ging‘s 2009 in Leipzig los mit RB, der Lauf der Geschichte ist bekannt.

Trotzdem bereut das in Dresden niemand. Im Gegenteil: RB Leipzig ist für viele kein sächsischer Verein, sondern eine Salzburg-Filiale. Und was einem passieren kann, wenn der quasi einzige Sponsor keine Lust mehr hat, sieht man ja bei den Leverkusener Basketballern.


Meistgelesen