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Trotz Pleite: Anfang ist noch nicht am Ende

Sachsen. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

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Bild: Privat

Und schon wieder einmal wird von den selbsternannten Experten in den sozialen Netzwerken und auf der Straße der Kopf des Trainers gefordert. Und das nach der ersten Niederlage seit Wochen. Klar, Dynamo überzeugte auch in den Siegen und Unentschieden zuvor selten und Megaspaß hat das Zuschauen auch nicht gerade gemacht. Dennoch: Die Punkteausbeute der Schwarz-Gelben ist so schlecht nicht, mit 21 Zählern liegen sie als Siebter auf Schlagdistanz zur Spitzengruppe.

Der Wiederaufstieg ist also durchaus keine Utopie. Nur Markus Anfang will davon nicht wissen. Dieses Muss stört ihn, er benutzt lieber ein Kann in seinen Analysen und Standort-Bestimmungen. Doch so etwas gibt es in Fußball-Dresden nicht. Immer Sekt, nie Selters! Und die Weißwein-Schorle dazwischen geht gleich mal gar nicht. Wegen dieser Mentalität des Fanvolkes sind in den letzten 30 Jahren mehr als 40 Dynamo-Trainer gescheitert.

Apropos Fans: Die richtigen, die nicht anonym im Netz lästern und kluge Ratschläge geben, sondern im K-Block Stimmung machen, stehen nach wie vor hinter ihrer Mannschaft – und damit auch dem Trainer. Nach dem 1:2 gegen Saarbrücken gab es weder »Anfang raus«-Rufe noch ein Pfeifkonzert. Im Gegenteil, die Anhänger haben den obwohl durchwachsenen Auftritt honoriert und mehr Ballbesitz der Gastgeber gesehen und auch einen Gegner, der mit zwei Schüssen zwei Tore erzielt hat. Auch ein Grund dafür, dass das Trainer-Thema in der Chefetage nicht auf der Tagesordnung steht. Was aber in der heutigen Zeit nicht viel bedeuten muss…

Und noch mal Fans – am Wochenende hat man das Potenzial in der Sport-Stadt Dresden und den Hunger auf Spiel und Spaß gesehen: 23.000 bei Dynamo, 5.600 bei den Galoppern, 2.200 bei den Eislöwen, 1.400 beim HC Elbflorenz und 1.200 bei den Titans. Das genießen sowohl die Sportler als auch die Schatzmeister.


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