Thomas Schmidt/ck

Krimis nicht immer mit Happy End

Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt.
Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

Bild: Privat

Gänsehaut pur in der Joynext-Arena: Mit dem ersten Saison-Heimspiel der Eislöwen gegen Ingolstadt ist die DEL tatsächlich in Dresden angekommen. 4.412 Fans sorgten für ein ausverkauftes Haus und eine prickelnde Atmosphäre – und sahen die erste Führung ihrer Blau-Weißen in der höchsten Eishockey-Spielklasse. Und dieses 1:0 gegen Ingolstadt war keineswegs ein Strohfeuer. Die Gastgeber waren über die gesamte Distanz ein ebenbürtiger Gegner auf Augenhöhe und wurden trotz der 2:4-Niederlage am Ende von ihren Anhängern gefeiert. Zwar war das nach dem 2:6-Auftakt bei Meister Eisbären Berlin die zweite Pleite, aber die Art und Weise der Auftritte machten Mut.

Das hört sich an wie bei Fußball-Zweitligist Dynamo, der in seinen ersten Saison-Partien spielerisch meist sogar die bessere Mannschaft auf dem Platz war, aber am Ende bis auf den Sieg in Bielefeld mit leeren Händen dastand. In Elversberg sah es bis weit in die Nachspielzeit nach dem zweiten Dreier aus, doch dann fiel doch noch das 2:2. Trainer Thomas Stamm redete den Punktgewinn nicht schön, sondern ging mit seinen Profis wegen der zweiten Halbzeit hart ins Gericht. Das hörte man in den letzten Jahren selten von seinen Vorgängern auf dem Chefsessel und ist auch ein Beleg für eine neue Qualität in Sachen Selbsteinschätzung.

Diese und auch die Messlatte wurde bei Handball-Zweitligist HC Elbflorenz vor der Saison auf ein neues Level nach oben gelegt: Bundesliga-Aufstieg heißt das Ziel. Nach Auftaktniederlagen gegen zwei diesbezügliche Konkurrenten gab es gegen Erstliga-Absteiger Potsdam einen Krimi mit 32:31-Happy-End, der hoffentlich beim nächsten Mal mehr als 1.600 Leute in die BallsportArena lockt.


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