Ingrid Haffner

Riesaer Konzertchor wird 70 Jahre

In einem persönlichen Rückblick schaut die Riesaerin Ingrid Haffner auf ihre Jahre im Konzertchor Riesa zurück. Sie war 60 Jahre aktiv dabei.

70 Jahre sind eine lange Zeit... Der Chor gründete sich im Jahr 1949 aus einer Singegruppe im Stahl- und Walzwerk Riesa. Als ich 1955 in den Chor eintrat, waren wir zum größten Teil noch »junges Gemüse«. Das Durchschnittsalter ist bis zum heutigen Tage enorm gestiegen. Es ist eigentlich jammerschade, dass nur noch wenige junge Menschen den Weg in einen Chor zum gemeinsamen Singen finden. In einer Großstadt mit vielen Studenten und jungen Leuten ist das wahrscheinlich etwas leichter. 60 Jahre war ich aktiv am Chorleben beteiligt und habe in dieser Zeit zwei Chorleiter erlebt, die den Chor geprägt haben, Karl Haffner und Jürgen Becker. Beide haben versucht, das Beste aus uns herauszuholen. Nach der Wende 1989 und der Abwicklung des damaligen Rohrkombinates hatten wir keinen Trägerbetrieb mehr und seit 1991 sind wir unter dem Namen »Konzertchor Riesa« ein eingetragener Verein.

Wenn es gilt einen Jubilar zu feiern, dann werden Glückwünsche und Geschenke vorbereitet. So die Worte des Vereinsvorsitzenden Peter Gierth in der Festschrift zum 70-Jährigen. Dieses Geschenk hat sich der Chor selbst gemacht. Er lud Sponsoren, ehemalige Sängerinnen und Sänger und Freunde des Chorgesanges zu einem Festkonzert in die Kreissparkasse Meißen in Riesa ein.

Prof. Jürgen Becker und die Sängerinnen und Sänger wählten einen Querschnitt von Liedern aus sieben Jahrzehnten aus, Volkslieder, Kunstlieder, Werke der Klassik und Moderne und auch internationale Gesänge.
An den Anfang des Konzertes musste natürlich das »Lied der Stahlwerker« gestellt werden – es gehört einfach zur Geschichte des Chores. Wir Ehemaligen hätten am liebsten lautstark mitgesungen. Insgesamt war es eine runde Sache. Man spürte die Anspannung der Akteure, die Sänger wollten ihr Bestes geben. Und das ist ihnen unter der Leitung von Prof. Jürgen Becker und Max Hampl wirklich gelungen. Auch die lockeren Beiträge von Jürgen Gläsel, der als Moderator fungierte, trugen zum Gelingen des Nachmittages bei. - Ich bin noch Tage später von Besuchern angesprochen worden: Es war ein wunderschönes Konzert. Besser kann man es doch nicht sagen!

Anschließend hatten wir – die Aktiven und die Ehemaligen, die aus Nah und Fern angereist waren – uns noch viel zu erzählen. Weißt du noch? Kannst du dich noch erinnern? In 70 Jahren ist doch allerhand passiert! Wir haben ja nicht nur gesungen, wir haben auch viel Freizeit miteinander verbracht. Ich möchte die schöne Zeit nicht missen.

Dem Konzertchor wünsche ich weiterhin noch viele schöne Konzerte, seid immer gut bei Stimme, und vor allen Dingen Sängernachwuchs. Pflegt weiterhin auch die Gemeinschaft, denn das ist wichtig für einen Verein.

Ihre Ingrid Haffner


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