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»Paula on Tour« und viel zu viel Wasser

Gabi und Frank Wagner aus Zeithain haben sich nach gut vier Tagen wieder an das Leben auf vier Rädern gewöhnt...

Langsam tingeln wir an der Ostküste des Landes gen Norden. Es ist gerade Urlaubszeit: Ganz Uruguay fällt im Januar und Februar in einen Zustand von »lasst uns reisen, wir haben Ferien«. Die Kilometer langen Strände (Uruguay hat 660 Kilometer) locken mit klangvollen Namen wie, Santa Monica, La Paloma, Atlantica, Punta del Diabolo. Dennoch sind die Strände nicht überfüllt, an manchen Abschnitten trifft man lediglich mal einen Angler oder Jogger. Entspannung pur. In Jose Ignacio »entern« wir den Leuchtturm und verschaffen uns nach Schweiß treibenden 150 Stufen einen Überblick. Wir können bis Montevideo zurückschauen und sehen von hier oben auch einen schönen Stellplatz für die Nacht. In Ignacio wohnen und urlauben die Reichen und Schönen, und einer davon bringt uns am Abend sogar eine Flasche Wein an den Strand. Die Elefantenbäume In der Nähe von Cabo Polonia besichtigen wir riesige »Bosque de Ombues« - deutsch »Elefantenbaum«. Diese gigantischen Bäume wachsen normalerweise eher selten in einem Bestand von mehr als zwei oder drei Exemplaren. Hier steht der wahrscheinlich weltweit einzige Wald, der sich aus diesen Solitärbäumen zusammensetzt. Der Stamm kann zwei Meter dick werden und die Baumkronen zehn bis fünfzehn Meter. Die ältesten Exemplare sind 500 Jahre alt. Genau genommen sind es keine Bäume, sondern sie gehören zu der Gattung der Gräser, da sie nicht aus richtigem Holz bestehen. Der Ort ist nicht über eine Straße erreichbar, wir werden gemütlich mit einem Boot hin geschippert. Dabei können wir Unmengen an Kormoranen, Reiher und Geiern sehen. Die Festung Am nächsten Tag besichtigen wir die Festungsanlage »Santa Teresa«. Die Anlage war zwischen den beiden Kolonialmächten Spanien und Portugal heftig umkämpft. Damals waren hier bis zu 300 Soldaten stationiert. Letztlich wurde die Anlage in Schutt und Asche gelegt. 1928 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen und man kann sie heute wieder so sehen, wie sie im 18. Jahrhundert angelegt war. Wir fahren in die Grenzstadt Chuy um steuerfrei einzukaufen. Selten haben wir so eine quirlige Stadt gesehen. Hier wird an jedem Ort so ziemlich alles verkauft. Jeder Zentimeter Fußweg, jede freie Ecke Straße werden dafür genutzt. Hier könnte man stundenlang im Staßencafè sitzen und die Leute beobachten, es würde nicht langweilig werden. Dann verlassen wird die Stadt Richtung Cebollati zur Lagune Merlin. Brasilien muss warten. So viel Wasser... Wir fahren durch wunderbar grüne Landschaften mit vielen Tümpeln und Seen. Die Kühe, Schafe und Pferde hier führen ein traumhaftes Leben. Die Lagune selbst ist der östlichste Punkt des Landes und mit einer Oberfläche von 3.500 Quadratkilometern das größte Süßwasserreservoir der Erde. Wir erreichen einen traumhaften Stellplatz, indem wir 500 Meter über den Strand fahren. Bei strahlendem Sonnenschein machen wir am Abend noch Witze, dass es sicher Probleme gibt auf dem Rückweg, wenn es regnen sollte: In dieser Nacht wittert es gigantisch über dem See und es regnet über Stunden in Strömen.


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