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Lange Nacht 2020 – „Zwischen Licht und Schatten“

Kunst, Kultur und Architektur locken am 12. September ins nächtliche Meißen …
Lange Nacht in Meißen. Foto: PM

Lange Nacht in Meißen. Foto: PM

Wer sich in den Abendstunden des 12. September auf den Weg durch die Gassen der Altstadt begibt, den erwartet unter dem Motto „Zwischen Licht und Schatten“ ein abwechslungsreiches Programm an zahlreichen bekannten aber auch an sonst unzugänglichen Orten. Dann nämlich steht wieder die „Lange Nacht“ ins Haus. Gemeinsam mit vielen Kultureinrichtungen und privaten Akteuren rückt das Amt für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur die Meißner Kunst, Kultur und Architektur ins schönste Licht. Lange Nacht zum ersten Mal eintrittsfrei „Weil wir aufgrund der Einlass- und Teilnahmebeschränkungen durch die bestehenden Schutzverordnungen nicht garantieren können, dass jeder Besucher sämtliche Angebote wahrnehmen kann, haben wir uns entschieden, die diesjährige Lange Nacht eintrittsfrei zu machen“, erläutert Christian Friedel, Leiter des Amtes für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur. „Um die entstehenden Kosten der Partner zu decken, bitten wir darum in allen besuchten Einrichtungen ein „Hutgeld“ in den bereitstehenden Boxen zu hinterlassen. Jeder darf selbst entscheiden, was ihm das Konzert, die Führung oder die Ausstellung wert ist.“  Ungewohnte Perspektiven und unbeschreibliche Panoramen Mit Einbruch der Dämmerung werden im Hof der Roten Schule Schätze der Stadtgeschichte ins rechte Licht gerückt. Für eine Nacht wird Lichtkünstlerin Claudia Reh die strengen Formen der Architektur außer Kraft setzen. Mit zahlreichen Projektoren lässt sie den Hof in einem ungewohnten Licht erscheinen und macht ihn so zu einem besonderen Hingucker. Im Zusammenspiel mit Konzerten des St. Afra Gospelchores sowie Life-Electronic von und mit Lysander Voigt wird der Schulhof dieses Jahr erstmalig in Scheinwerferlicht stehen. Wer die Lange Nacht mit musikalischen Schlaglichtern beginnen möchte, kann im Dom zu Meißen um 18 Uhr „Orgelklang und Horneschall“ erleben. Domkantor Thorsten Göbel spielt zudem 20-minütige Orgelkonzerte deutscher, französischer, italienischer und englischer Komponisten, die einen Bezug zur Kathedrale haben. Bis 22.00 Uhr können die Westtürme des Doms erklommen werden um den spektakulären Ausblick auf Meißen und das Umland zu genießen. Auch der Albrechtsburg kann man in der Langen Nacht aufs Dach steigen. Deutschlands ältestes Schloss bringt Licht auf den sonst verschlossenen Dachboden und führt durch die besonderen Dachstuhlkonstruktionen. Zudem lädt das älteste Schloss Deutschlands um 19, 19.50 und 20.45 Uhr zur Tanzperformance „Beethoven Today Actions“ in die Große Hofstube ein. Magie , Musik und Malerei Das Café Markt 10 ruft „Hereinspaziert!“. Neben kulinarischen Genüssen stehen an diesem Abend mit einer Ausstellungseröffnung Bilder von Wolfgang E. Herbst Silesius im Mittelpunkt. Nebenan in der Frauenkirche warten die Chöre St. Afra und die Afra-Streicher um 19 bzw. 20 Uhr mit einem vielfältigen Programm auf und lassen neben Gospelklängen zur späten Stunde Lieder zur Nacht erklingen. In der St. Afra Kirche gibt es um 20 und 21 Uhr Filmmusik auf der Orgel. In der „Magic Butter Show“ stürmt um 20 und um 21 Uhr ein Magier mit Sensationen und Kaukautzky-Puppen die Kleine Bühne des Theaters Meißen. „Wir singen!“ heißt es dagegen um 21.30 Uhr auf dem Theaterplatz, wenn Meißner Liedermacher gemeinsam mit ihrem Publikum Lieder von Liebe und Frieden, Sommer und Arbeit anstimmen. Im Licht der Taschenlampe können die Dachböden und historischen Lüftungsanlagen des Theaters erkundet werden. Start ist um 21.30 und 22.15 Uhr im Foyer des Theaters. Der Meißner Künstler Rocco Kauschmann präsentiert auf dem Heinrichsplatz seine außergewöhnlichen Werke, die erst mit Beginn der Dämmerung ihre ganze Strahlkraft erlangen. Ein paar Schritte weiter laden der Dresdner Maler und Grafiker Uwe Piller sowie die Malerin Sigrid Koerner unter dem Titel „digitalpaints“ in die Stadtbibliothek zur Vernissage ein. Einsichten in die Gemälde und Zeichnungen von Oskar Zwintscher und seine Verbindung zu Meißen bietet das Stadtmuseum um 19 Uhr. Neben der Ausstellung zu Zwintschers 150. Geburtstag gibt es um 21 Uhr Führungen durch die Sonderausstellung „In Freud und Leid zu jeder Zeit – Meißner Vereine zwischen 1735 und 1945“, stilecht begleitet von historischer Schelllackplattenmusik bei Kerzenschein im Kreuzgarten. Um 19 Uhr führt der Kunstverein in seinen Räumen in der Burgstraße durch die Ausstellung „Ortsgespräche“ in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Sammlung Hoffmann. Lauschen, Schauen und Staunen  „Lauschen beim Begehen“ heißt es von 18 bis 22.30 Uhr wenn die Bürgerstiftung Meißen auch in diesem Jahr die Türen der Jahnhalle öffnet. Während der Besichtigung sind Audio-Features rund um Turnvater Jahn zu hören. Der Filmpalast Meißen lädt 20.30, 21.30 und 22.30 Uhr zum Open-Air-Kino. Kurzfilme vom Projekt „So geht sächsisch“ und leckeres Popcorn garantieren Film- und Knabberspaß. Bei einem architektonischen Stadtbummel gemeinsam mit der Architektin und Denkmalpflegerin Antje Hainz entdecken die Besucher um 18.30 und 20.30 Uhr kulturhistorisch bedeutsame Altstadthäuser, die Dank des denkmalpflegerischen Engagements von Bund und Land, aber auch privater Bauherren und Vereine in den letzten Jahren wieder zu neuem Leben erweckt werden konnten – oder noch darauf warten. Treffpunkt ist die Tourist-Information. Highlights aus Rock, Pop, Jazz und Country präsentieren die Musiker jeden Alters des Blaswerk Meißen e.V. um 20.45 Uhr auf dem Marktplatz bevor um 23.45 Uhr Chor und Bläserchor St. Afra und Gäste mit außergewöhnlichen Klangkombinationen zur Nacht die Veranstaltung beenden und ganz sicher wieder für Gänsehaut bei den Zuhörern sorgen. Versteckte Glanzlichter öffnen ihre Tore Es wird nun schon zu einer kleinen Tradition: Auch in diesem Jahr öffnen private Eigentümer ihre Häuser, Hinterhöfe und Gärten und präsentieren ihre ganz persönlichen Glanzlichter. Im Gebäudekomplex gegenüber der Porzellan Manufaktur entstehen derzeit neben Wohnungen auch Räume für Gastronomie und Gewerbe, zudem soll der Innenhof des Objekts durch seine Porzellan- und Keramikgestaltung einmal mehr die langjährige Tradition Meißens repräsentieren. Interessierte können die Fortschritte bei der Sanierung der gründerzeitlichen Häuserzeile in der Rauhentalstaraße 2-8 bei Führungen um 18.30, 19.30 und 20.30 Uhr begutachten und anschließend gleich erfahren, wie sie Mieter der einzigartigen Wohnungen werden können. Ab 18 Uhr öffnet in der Produzentengalerie im Jahnischen Hof (Freiheit 1) die Gastausstellung mit Malerei von Torsten Üschner und Grafiken der Gastgeberin Sylvia Fenk. Ab 20 Uhr stehen dann „Die 13 Monate und andere Ungereimtheiten“ von Erich Kästner bei einer Freiluftvorstellung im Brunnenhof im Mittelpunkt. Julia Boegershausen (Gesang) und Björn Bewerich (Klavier) lassen Erich Kästner mit seiner Kindheit in der Hosentasche und seinen Fragen an die Moral wieder ganz lebendig werden. Auf Grund des großen Zuspruchs im letzten Jahr laden die Eigentümer der Hintermauer 15 wieder ein, das verwunschene Anwesen am Rande der Meißner Altstadt zu erkunden. „Um die diesjährige Lange Nacht für alle Besucher zu einem unvergesslichen und risikofreien Erlebnis werden zu lassen, bitten wir alle Besucher, die Sicherheits- und Hygienevorschriften der einzelnen teilnehmenden Einrichtungen zu beachten.“, so Organisator Christian Friedel. „Falls kein Mindestabstand von 1,50 m eingehalten werden kann, bitten wir Sie einen Mund-Nasen-Schutz tragen, zudem müssen an den Eingängen der Kultureinrichtungen die personenbezogenen Daten zur möglichen Rückverfolgung hinterlegt werden.“


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