Carola Pönisch

Geteilter Striezelmarkt: Altmarkt und Terrassenufer

Wer in diesem Jahr den 586. Dresdner Striezelmarkt besuchen will, kann das an zwei Standorten tun: Zum einen wie gewohnt auf dem Altmarkt, zum anderen aber auch am Terrassenufer. Corona zwingt zu dieser "Entzerrung"
Der Dresdner Striezelmarkt des Jahres 2020 wird sich deutlich von den bisherigen unterscheiden. Auf dem Altmarkt sind 190 Händler anzutreffen, weitere 40 ziehen ans Terrassenufer. Foto: cpö

Der Dresdner Striezelmarkt des Jahres 2020 wird sich deutlich von den bisherigen unterscheiden. Auf dem Altmarkt sind 190 Händler anzutreffen, weitere 40 ziehen ans Terrassenufer. Foto: cpö

Weihnachtsflair und Infektionsschutz - wie soll das gehen? „Wir haben einen Weg gefunden, beides verantwortungsvoll in Einklang zu bringen“, so Oberbürgermeister Dirk Hilbert.  Das Terrassenufer wird im Corona-Jahr als zweiter Striezelmarkt für die notwendige räumliche Entzerrung sorgen. Insgesamt werden 40 der 230 ausgewählten Händler vom Altmarkt an die Elbe ziehen. Mit ihnen wandern auch das historische Riesenrad und die Pyramide auf die Promenade, die dann großflächig illuminiert sein wird. Bereits am 3. November wird hier der Aufbau beginnen. An beiden Orten ist eine Bühne mit dem beliebten Familien- und Traditionsprogramm geplant. Komplexe Aufgabe Die Entzerrung war eine komplexe Aufgabe. „Wir haben alle vermeintlich freien Flächen in der Innenstadt geprüft. Mit jedem zusätzlichen Quadratmeter werden unterschiedlichste Interessenlagen etwa von Händlern, Anwohnern, Brandschutz und Verkehr berührt, die wir sorgfältig abwägen müssen“, so Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung. Dazu komme die notwendige Ertüchtigung mit Strom und Wasser, die nun durch Unterstützung der Drewag am Terrassenufer gelingen soll. Neue Weihnachtsattraktionen Neben den bekannten thematischen Weihnachtsmärkten – etwa an der Frauenkirche oder auf der Prager Straße –  sollen neue Weihnachtsattraktionen den Besucherverkehr räumlich und zeitlich verteilen. So entsteht vor dem Kulturpalast ein Kinderareal samt Etagenkarussell. Vom Balkon des Hauses musiziert die Dresdner Philharmonie und im zweiten Stock organisieren die Städtischen Bibliotheken das Programm „Advent im Palast“. Auch der Schlosshof des Residenzschlosses und die Brühlsche Terrasse sollen temporär bespielt werden. „Mit herausragenden städtischen und staatlichen Kulturinstitutionen stellen wir ein einmaliges Programm auf die Beine. Kultur wird das verbindende Element der Weihnachtsstadt“, kündigte Dr. David Klein, Leiter des Amtes für Kultur- und Denkmalschutz, an. Was passiert bei steigenden Infektionszahlen? Alle organisatorischen Planungen sind eng an ein mit dem Gesundheitsamt entwickelten Hygienekonzept geknüpft: „Steigen die Infektionszahlen, werden wir mit angemessenen Sicherheitsvorkehrungen reagieren“, so der Oberbürgermeister. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 20 Infektionen pro 100.000 Einwohner werden Einlasskontrollen und Nachverfolgungen in den Gastronomiearealen aktiviert. Auch eine Maskenpflicht ist möglich. Dirk Hilbert appelliert deshalb vor allem an die  Dresdner: „Die Stadtverwaltung hat mit vielen Partnern alles dafür getan, dass der 586. Dresdner Striezelmarkt vom  23. November bis 24. Dezember 2020 stattfinden kann. Jetzt müssen wir alle gemeinsam dafür sorgen, dass der Corona-Virus sich nicht weiterverbreitet und uns deshalb streng an die Hygiene-Regeln halten. Dann steht einer faszinierenden Adventszeit nichts mehr im Wege.“


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