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Frühlingsgrüße, die von Herzen kommen

Seniorinnen und Senioren, die in Pflegeheimen wohnen, dürfen zurzeit keinen Besuch empfangen. Aus dieser Not heraus entstanden kreative Lösungen, die zum Mit- und Nachmachen anregen.

Um die Ansteckungsgefahr mit dem neuartigen Corona-Virus bei den Bewohnern der Alten- und Pflegeheime möglichst gering zu halten, sind seit Mitte März alle Besuche in diesen Einrichtungen untersagt. »Damit ist unseren Bewohnern der direkte Kontakt zu ihren Angehörigen weggebrochen«, erzählt Maik Hanske, Pflegedienstleiter im DRK-Pflegeheim Königswartha.
Es fehlt jetzt ein Stück Lebensqualität, die der Kontakt »nach außen«, die erzählten Alltagsgeschichten der Familie, das gemeinsame Kaffeetrinken oder eine warmherzige Umarmung mit sich brachten. Dessen ist sich das Pflegeheimteam bewusst und versucht nun gegenzusteuern.

»Durch die angeordnete Schließung der Tagespflege können vorübergehend Betreuungskräfte von dort bei uns im Heim eingesetzt werden«, sagt Maik Hanske. Sie beschäftigen sich mit den Bewohnern im Haus oder genießen bei einem Gartenspaziergang gemeinsam etwas Zeit in der Frühlingssonne. »Außerdem gehen unsere Kolleginnen verstärkt mit dem Laptop von Station zu Station, damit die Bewohner ihre Angehörigen wenigstens ab und zu per Skype-Videochat sehen können«, berichtet der Pflegedienstleiter. Wer seinen Angehörigen trotz Besuchsverbot Sachen vorbeibringen möchte, kann diese jetzt in Boxen im Eingangsbereich deponieren - nur rein geht‘s leider nicht mehr.

Doch auch andere denken in diesen Tagen, in denen Zusammenhalt wieder größer geschrieben wird, zunehmend an die Seniorinnen und Senioren. »Zwei unserer Mitarbeiter hatten die Idee, Kinder Bilder für unsere Bewohner malen zu lassen«, sagt der Pflegedienstleiter, der staunt, welch großen Zuspruch dieser Einfall inzwischen erhält.  Per WhatsApp-Status teilten weitere Kollegen diesen Aufruf und nach und nach treffen immer mehr Kinderzeichnungen im Pflegeheim ein: liebevoll mit Buntstiften oder Pinsel gemalt, mit Aufklebern und guten Wünschen verziert.

Über den internen Postkasten werden diese Briefe, die nicht selten von fremden Kindern stammen, nun an die Stationen und Bewohner verteilt. Damit sie sich ein bisschen Frühling, ein bisschen Freude und Kontakt zur Außenwelt in ihren Zimmern bewahren können.

Ran an Stifte, Pinsel und Papier!

Diese schöne Idee zieht längst ihre Kreise. Auch in anderen Einrichtungen, beispielsweise im Seniorenzentrum »Bautzner Berg« in Kamenz, freuen sich die Bewohner über solche lieben Grüße. Also ran ans Papier, liebe Kinder (und durchaus auch Erwachsene), malt, zeichnet, schreibt den Seniorinnen und Senioren eure Ostergrüße oder Frühlingswünsche! Die Bewohnerinnen und Bewohner der Alten- und Pflegeheime – aber auch die nette Seniorin gegenüber oder der freundliche Opa nebenan – freuen sich in diesen Zeiten über fröhliche Post und darüber, dass der Kontakt auch aus der Ferne nicht einschläft!


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