Erneut verstummt: Kulturszene zum Lockdown
Sie haben hunderte, tausende Euro in die Hand genommen für Desinfektionsspender und Belüftungsanlagen, sie haben Hygienekonzepte entwickelt und genehmigt bekommen, sie haben Sitzplätze reduziert, Abstände gewahrt und Kontaktnachverfolgung ermöglicht – und trotzdem sind die Kultureinrichtungen erneut geschlossen worden. Das sagen Künstler und Veranstalter zum Thema »Lockdown light«: Rodney Aust, Sachsens größter Konzertveranstalter: »Unsere Branche hat gezeigt, dass sie in der Lage ist, Veranstaltungen auch unter den gegebenen Umständen durchzuführen, ohne eine Ansteckungswelle auszulösen. All diese Konzepte und Bemühungen sind von der Politik ignoriert worden. Schade!« Mario Müller-Milano, Weihnachtszirkus Dresden: »Wir haben in umfangreiche Maßnahmen der Hygiene, Besucherführung und Belüftung investiert, wir haben ein bestätigtes Hygienekonzept, leider haben wir keine Planungssicherheit. Schweren Herzens haben wir entschieden, das Jubiläum des 25. Dresdner Weihnachts-Circus um ein Jahr zu verschieben.« Steffen Mendrock, Künstlervermittlung »Agentour« und Veranstalter der Sachsenmärkte: »Dieser kalte Schnitt kam für unsere Branche überraschend, hatten wir doch in den letzten Wochen eine Menge Zeit und Nerven investiert in Sachen Hygienekonzepte und deren Umsetzung! Man hat jetzt das Gefühl, in einem Hamsterrad zu sitzen, man dreht Runde um Runde und kommt doch kein Stück weiter. Veranstaltungen werden nun bereits ein zweites und drittes Mal verschoben. Am meisten wünsche ich mir, dass unsere Besucher die Kultur nicht aus den Augen verlieren, ihre Tickets behalten und mit uns gemeinsam wieder lachen und feiern, wenn Corona Feierabend hat. Ich hoffe auf den Trödelmarkt am 27. Dezember im Zentralgasthof Weinböhla. Ansonsten beginnt im Frühjahr 2021 wieder die Trödelsaison an der frischen Luft. Dann hoffentlich ohne Maske!« Mirco Meinel, First Class Concept, Veranstalter von Dinnershows: »Das Jubiläumsprogramm stand, das Hygienekonzept war genehmigt. Wir sind alle sehr traurig, weil ‚Mafia Mia‘ für alle auf und hinter der Bühne ein Herzens-Projekt ist. Aber wir akzeptieren die Entscheidung der Bundesregierung – dieser Virus ist kein Spaß, den kann man nur gemeinsam besiegen und man muss alle Gefahren ausschließen. Wir müssen mit der Entscheidung leben, ich gehe aber davon aus, dass es eine wirtschaftliche Entschädigung geben wird, auch für die Künstler und die beteiligten Dienstleister.« Tom Pauls, Entertainer und Kabarettist: »Dieser Lockdown ist eine völlig überzogene Maßnahme. Wir haben im Tom-Pauls-Theater alle Auflagen erfüllt und es gibt in Deutschland keinen einzigen Fall, wo sich Leute im Theater angesteckt hätten. Es ist auch bezeichnend, wo man die Maßnahmen ansetzt: Bei denen, die für die Unterhaltung da sind, für das Nachdenken, für den Humor und vielleicht auch für einen Spiegel der Gesellschaft, uns nimmt man die Lebensgrundlage.« Wolfgang Schaller, Herkuleskeule: »‘Unser Kabarett ist zwar bis zum 30. November geschlossen, aber für Ihre Wünsche sind wir offen.‘ Diese Ansage wird zu hören sein, wenn unser Publikum in diesen Tagen in der Keule anruft. Schließlich können wir in unserem Kabarettkeller nicht die Fenster öffnen und in Wintermänteln spielen, wie es allen Ernstes Schülern und Lehrern vorgeschlagen wird. Wir haben intensiv und kreativ an Hygienekonzepten gearbeitet und werden jetzt einfach wieder ausgeknipst. Das gemeinsame Lachen könnte helfen, dass es menschlich bleibt in der Krise. Es ist nicht gut, dass wir verstummen müssen. Wir stärken das Immunsystem und zwar das körperliche und das geistige. Und natürlich arbeiten wir hinter den Kulissen an neuen Programmen.«
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