Carola Pönisch

Chinoise Exponate im Kupferstich-Kabinett

»La Chine. Die China-Sammlung des 18. Jahrhunderts« heißt eine neue Ausstellung, die ab 19. November im Kupferstich-Kabinett des Dresdner Residenzschlosses zu sehen ist.
Neue Schau im Kupferstich-Kabinett. Die Ausstellung ist bis 13. Februar 2022 zu sehen.

Neue Schau im Kupferstich-Kabinett. Die Ausstellung ist bis 13. Februar 2022 zu sehen.

Zum ersten Mal werden über 100 chinesische und chinoise Exponate der Asiatica-Sammlung Augusts des Starken im Residenzschloss gezeigt – darunter ein einzigartiger Bestand an populären Gebrauchsgrafiken, die in China kaum erhalten geblieben sind. Insgesamt befinden sich in der Sammlung mehr als 2.000 Einzelwerke, die am sächsischen Hof im frühen 18. Jahrhundert im Zuge der europaweiten China-Begeisterung erworben wurden. Sie umfasst – aufbewahrt in Bänden oder auf Bildrollen – 1.100 chinesische und circa 850 chinoise Grafiken (gemeint sind damit von europäischen Künstlern geschaffene Werke im chinesischen Stil). Die meisten der ostasiatischen Werke stammen von anonymen Künstlern. Eine Besonderheit stellen die Werke populärer Gebrauchsgrafik dar. Dazu zählen Theaterszenen, Glückwunschblätter und Segenswünsche zum Neujahrstag, welche massenhaft produziert wurden und günstig zu erwerben waren. Da sie in China als Gebrauchsgut genutzt wurden, verwahrte man sie dort nur selten. An den SKD wurde dieser Bestand im Rahmen des dreieinhalbjährigen Forschungsprojektes „Frühe Asiatica und Chinoiserien am sächsischen Hof“ wissenschaftlich aufgearbeitet. Das Highlight der Ausstellung bildet die acht Meter lange chinesische Bildrolle »Die Räuber vom Liangshan-Moor«, basierend auf dem gleichnamigen Roman. Die präsentierten Drucke, Malereien und Farbholzschnitte dienten europäischen Künstler*innen als Vorlage für Raumausstattungen, die Verzierung von Möbeln sowie Lack- und Porzellanmalerei. Dieser Einfluss auf die europäische angewandte Kunst wird in der Ausstellung durch eine konzentrierte Auswahl an Leihgaben verdeutlicht. Ausstellung: 19. November bis 13. Februar 2022, täglich 10 bis 17 Uhr, dienstags geschlossen Tickets: 6 Euro / erm. 4,50 Euro, Gruppen ab zehn Personen 5,50 Euro/Pers.




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