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Tanzen, wie einst in den Spreewalddörfern

Alte Spreewälder sehnen sich sicher manchmal nach der „guten alten Zeit”, in der beinahe jedes Wochenende in einem anderen Dorf ein Tanzabend stattfand. Diese Tradition ist heute fast verschwunden, ebenso verschwunden sind viele der damaligen wendischen Volkstänze. Tanzpädagoge Michael Apel hat sich auf die Fahnen geschrieben, diese Tänze wieder zu beleben.
„Wjasele do rejki” steht auf dem Plakat zu den Tanznachmittagen von Michael Apel. Frei übersetzt etwa so viel wie „Freude beim Tanzen”. Und genau die will der 54-Jährige bei seinen Veranstaltungen in Cottbus und im Spreewald wecken.    F: jho

„Wjasele do rejki” steht auf dem Plakat zu den Tanznachmittagen von Michael Apel. Frei übersetzt etwa so viel wie „Freude beim Tanzen”. Und genau die will der 54-Jährige bei seinen Veranstaltungen in Cottbus und im Spreewald wecken. F: jho

Cottbus/Spreewald. Die Idee zu seinem Projekt kam dem 54-Jährigen bei der Spreewälder Sagennacht im vergangenen Jahr. „Ich choreografierte diese Veranstaltung in Burg und suchte Tänzer, die alte Volkstänze auf der Bühne zeigen wollten. Dabei stellte ich fest: Das Interesse an diesen alten Tänzen ist bei vielen Menschen noch da, nur wollen die nicht immer auf der Bühne damit auftreten.”
Also startete er seinen ersten Tanznachmittag, getreu dem wendischen Motto „Wjasele do rejki”, „Freude beim Tanzen”. Neben der Annemarie-Polka, die sicher die meisten kennen, zeigt Apel aber auch Tänze, die im Laufe der Jahre immer seltener getanzt wurden, etwa Kreuz- oder Sternpolka. Der tanzbegeisterte Cottbuser erklärt: „Bei diesen Veranstaltungen geht es nicht um Auftritte oder die Gründung einer Tanzgruppe. Vielmehr wird jedem Teilnehmer die Gelegenheit gegeben nach regionaler Volksmusik das Tanzbein zu schwingen und die alten Volkstänze der Region zu erlernen.” Mittlerweile sind die ersten Veranstaltungen erfolgreich gelaufen, zahlreiche Tanzfreunde verschiedener Altersklassen schwelgten schon in tänzerischen Erinnerungen.
Bei der Wahl der Veranstaltungsorte achtet Apel ebenfalls auf die Traditionen der „guten alten Zeit”, es wurden Gasthäuser mit Tanzsaal als Austragungsort gewählt, beispielsweise in Cottbus der Brandenburger Hof, in Zahsow der Gasthof „Zur Linde” oder das „Deutsche Haus” in Burg. Apel: „Bei diesen geselligen Tanzrunden sind Jung und Alt willkommen. Man muss auch nicht zwingend mit Tanzpartner kommen.” 
Die Veranstaltungen sind kostenfrei, am Ende lässt Michael Apel seinen Hut rumgehen, wer möchte, darf gern spenden.
Hier die nächsten Termine:
* Sonntag, der, 2. April: 
von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Spreewiesel-Center in Lübbenau (Haus der Harmonie – Straße der Jugend 34)
* Sonntag, der 9. April: 
von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Spreewaldhotel Radduscher Hafen (Radduscher Dorfstraße 10)
* Sonntag, der 23. April:
von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr im Brandenburger Hof in Cottbus (Friedrich Ebert Straße 33).
Weitere Informationen unter: Tel. 0177-5939451. Jan Hornhauer


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