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Sandro Paufler

10 Jahre Frauenfußball in Bischofswerda

Bischofswerda. WochenKurier stellt in einer vierteiligen Serie die Erfolgsgeschichte des Frauenfußballs in Bischofswerda vor. Dabei kommen Trainer, Betreuer und Spielerinnen zu Wort. Dieser Teil der Serie befasst sich mit der Historie und dem Aufstieg in die dritthöchste Liga Deutschlands.

Als im Jahre 2010 die Idee aufkam, in Bischofswerda Frauenfußball zu etablieren, hätte wohl niemand daran gedacht, dass die Frauen einige Saisons später bereits in der dritthöchsten Liga spielen würden. Der Weg bis dahin war schwer, doch mit viel Engagement, Leidenschaft und Fleiß hat sich der Verein ein hohes Standing im Frauenfußball erarbeitet – die Konkurrenz weiß mittlerweile: Frauen aus »Schiebock« können gut kicken.
 
Großes Interesse am Frauenfußball
 
Antreiber der Erfolgsgeschichte ist Bodo Lehnig. Er ist der Schulleiter des Goethe Gymnasiums Bischofswerda und in ehrenamtlicher Arbeit als sportlicher Leiter bei den Damen für den Bischofswerdaer FV (BFV 08) tätig. Das Interesse für Frauenfußball war in der Region schon immer groß: Immer wieder haben sich Schülerinnen beim Schulleiter Lehnig nach einer Möglichkeit erkundigt, Fußball spielen zu können. Dies war mit einem Ganztagsangebot jeden Freitag nach dem Schulunterricht ermöglicht worden. Im gleichen Atemzug hatte sich das Frauenteam aus Großdubrau so gut wie aufgelöst. Sowohl im Frauenteam aus Grodubrau als auch bei den Schülerinnen aus dem Ganztagsangebot stachen einige Talente heraus. Diese wertvollen Talente galt es zu halten. Wie kann also Mädchen- und Frauenfußball in der Region etabliert werden?
 
Absage bei Budissa Bautzen
 
Die ersten Gespräche wurden mit Budissa Bautzen geführt. Als jedoch die Verantwortlichen aus Bautzen absagten, fragte Bodo Lehnig in Bischofswerda an. Dort stieß er beim damaligen Vereinspräsidenten Jürgen Neumann auf offene Ohren und konnte das Projekt Frauenfußball starten, allerdings unter einer Bedingung – er musste selbst die Verantwortung für das Projekt übernehmen. Rückblickend kann Bodo Lehnig sagen: »Ich habe es nie bereut, diesen Aufwand zu betreiben.«
 
Aufstieg bereits in der ersten Saison
 
Nach der Zusage in Bischofswerda holte er einen weiteren Protagonisten an Bord: Mit dem ehemaligen DDR-Oberliga-Spieler Tino Gottlöber, der bereits als Nachwuchskoordinator beim BFV 08 angestellt war, konnte ein Trainer für das Frauenteam gewonnen werden. 2012 ging es dann offiziell los: Gleich zu Beginn konnte ein Frauenteam sowie eine C- und B-Jugend an den Start gehen. Bodo Lehnig und Tino Gottlöber standen vor hoch engagierten Sportlerinnen, die ihr Können unter Beweis stellen wollten. Bereits nach der ersten Saison wurde das Engagement der Frauen mit dem Aufstieg in die Landesliga belohnt. Ein paar Jahre später, genauer gesagt im Jahre 2017, folgte der Sprung in die Regionalliga, der dritthöchsten Spielklasse Deutschlands im Frauenfußball: »Wir spielen derzeit gegen Mannschaften wie Union Berlin, FC Magdeburg oder die zweite Mannschaft von RB Leipzig«, so der Trainer Tino Gottlöber. Ohne die Unterstützung des Präsidiums, der zahlreichen Sponsoren und der Nachwuchstrainer wäre dieser Erfolg nie möglich gewesen.
 
Sich langfristig im Mittelfeld der Regionalliga etablieren
 
 
Die Regionalliga-Pläne der Schiebocker sind ambitioniert: »Ich würde mich freuen, wenn wir uns langfristig im oberen bis unteren Mittelfeld etablieren könnten«, so der sportliche Leiter Bodo Lehnig entschlossen.


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