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C. M. Schwab

Schlösser, Spielzeug, Stadtpolitik: Aktiv dabei sein zählt

Lausitz. Neuland ist etwas Unbekanntes. Wie man es nutzen kann, lässt sich erst herausfinden, wenn man sich auf den Weg macht.

Kerstin Fiedler vor dem Schloss Gröditz.

Kerstin Fiedler vor dem Schloss Gröditz.

Bild: Privat

So lässt sich auch der Strukturwandel betrachten. In der Serie »Lausitzer Neuland« werden Menschen vorgestellt, die bereit sind, Neuland zu betreten.

 

Die Lausitz ist reich an Schlössern und Herrenhäusern. Doch nicht immer gelingt es, sie zu erhalten. Ein positives Beispiel ist das Schloss Gröditz im Landkreis Bautzen. 2006 kaufte Beat von Zenker zu Pommritz dieses Schloss.

Der Schweizer Diplomat wollte dadurch das Erbe seiner Ahnen erhalten und für die Öffentlichkeit zugänglich lassen. Dazu suchte er ehrenamtliche Unterstützer. Der 2007 deshalb gegründete Förderverein Pro Gröditz e.V. möchte Natur- und Kulturschutz verbinden, um damit wirtschaftliche Strukturen im Sinne von sanftem Tourismus zu schaffen. »Das war gewissermaßen schon eine vorweggenommene Maßnahme im Sinne des Strukturwandels«, so Kerstin Fiedler, die von Anfang an die Entwicklung begleitete und vor einigen Jahren auch dem Verein beitrat. »Ich gebe zu, ich liebe Schlösser«, erklärt sie lachend und ergänzt: »Hier steckt so viel Heimatgeschichte drin. Das muss wieder belebt werden.« Pro Gröditz unterstützt unter anderem die Pflege und Restauration von Schloss und Park, hat sich um die Erhaltung der Gröditzer Skala und des Mosesfelsens gekümmert und in einem alten Wasserturm ein Fledermausquartier geschaffen. Da ist die ehrenamtliche Hilfe der Vereinsmitglieder auch nach außen sichtbar.

Doch Kerstin Fiedler ist auch in ihrer Heimatstadt ehrenamtlich aktiv. Ob beim Verein für das Spielzeugmuseum Görlitz, im Jugendhilfeverein Görlitz und der Stadtbewegung Motor Görlitz – Kerstin Fiedler will etwas voranbringen: »Ich lebe schließlich in der schönsten Stadt Deutschlands.«

 

Blick über den Stadtrand hinaus

Den Strukturwandel sieht die agile Görlitzerin optimistisch: »Wir haben in der Lausitz so viel Potenzial. Es müssen sich jedoch mehr Veränderungen durchsetzen.« Wichtig sei, immer das große Ganze zu sehen und nicht nur auf den eigenen, lokalen Vorteil zu schauen, erklärt sie. Damit meint Kerstin Fiedler auch manche Kommunalverwaltung, die nur an ihre Projekte vor Ort denkt und vergisst, dass nur die Lausitz gemeinsam vorankommen kann.

 

»Engagiert Euch ehrenamtlich«

Die Kommunikation seitens der staatlichen Institutionen über den Prozess des Wandels hält sie für ungenügend. Dennoch sei allein stetiges Meckern nicht gerechtfertigt. Kritik sei völlig in Ordnung und notwendig. »Aber warum machen nicht mehr Leute mit? Geht in die Vereine, in die Gemeinderäte, engagiert Euch ehrenamtlich – es gibt so viele Möglichkeiten, seine Heimat zu unterstützen – und damit auch den Strukturwandel.«

 

Mehr Infos unter www.strukturentwicklung.sachsen.de


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