Stürmische See bremst Lausitzer Segelsportler nicht aus
Wenn Paulina und Richard auf der Terrasse des Leuchtturms am Geierswalder See sitzen, können sie unten im Hafen ihr Boot erkennen. Gut verpackt liegt es auf dem Gelände ihres Heimatvereins, dem 1. Wassersportverein Lausitzer Seenland. Und sie können fast das ganze Revier auf dem Geierswalder See überblicken.
In diesen Wellen, die durchaus auch mal höher schlagen, haben die heute 24- und 19-jährigen Nachwuchssegler das Kreuzen gelernt. Dass die Geschwister ganz gerne mal gegen den Wind segeln, sollte ihnen in Kiel zum Vorteil gereichen.
Durch Zufall zum Segeln
Paulina ist die ältere, hat aber nicht als erste mit dem Segeln angefangen. Wie es sich für Mädchen gehört, meinen die Geschwister, hat sie als Kind das Reiten bevorzugt.
Richard ist zuerst zum Fußball gegangen, auch wie es sich gehört. Allerdings blieben die Erfolge aus und die Familie entschied, der Jüngste solle sich doch mal im Schwimmen versuchen. Dort trafen der siebenjährige Richard, Paulina – die den kleinen Bruder immer mit abholen musste – und ihre Eltern auf Trainer Axel Holz, der den ersten Kontakt zum Segelsport herstellte.
Zunächst blieb die Ausbildung recht theoretisch, erinnert sich Richard an den Unterricht im Geierswalder Gemeindehaus. Bei Laune hielten ihn mehr die neuen Freunde als die Aussichten aufs Wasser. „Wir waren eine gute Truppe“, sagt Richard und denkt schmunzelnd an den einen oder anderen Schabernack, den sie damals mit der „Gang“ getrieben hatten.
Mit 13 fand auch Paulina Gefallen am Hobby ihres Bruders. Zunächst segelten beide mit anderen Sportkameraden. Dreimal sind sie nun aber schon gemeinsam bei einer IDM gestartet. Um sich dafür zu qualifizieren, waren die Geschwister an unzähligen Wochenenden zu Regatten und Trainingslagern in Europa unterwegs. Einen richtigen Motivationsschub, wenn auch noch ohne nennenswerten Erfolg, gab ihnen die Teilnahme an der Europameisterschaft 2009 im „Cadet“, der ersten Steigerungsstufe zur Anfängerklasse „Optimist“.
Seit 2011 trainieren Paulina und Richard in einer Auswahl des ehemaligen Bayerischen Landestrainers Roman Schütt. Mit Erfolg, denn in der stürmischen Kieler See hat es in diesem Jahr in der Internationalen Wertung zu Platz 11 gereicht. Von den deutschen Teams kamen sie im Schnitt der neun Wettfahrten sogar als Neunte ins Ziel. Dabei hatten die Geschwister und ihre Gegner teilweise mit Windstärken von 48 Knoten zu kämpfen. „30 Knoten sind für die meisten Leute vom Gefühl her schon Sturm“, ordnet Richard die Fakten ein. Fast alle Boote seien gekentert, erzählt Paulina. Aber es gab ja kein anderes Ziel als den Hafen.
Die widrigen Bedingungen seien kein wirkliches Problem gewesen, finden die Geschwister im Rückblick. In Geierswalde haben Paulina und Richard eben auch Kentern und Wenden gelernt. Untergang und Auferstehung sind beim Segeln kein Zauberwerk. Das lernen schon die Kleinsten. Was sie aber nicht selbst leisten können, ist der immense finanzielle Aufwand. Ohne ihre Eltern und die Sponsoren wären ihre Erfolge nicht möglich, heben Paulina und Richard hervor.
Neue Prioritäten
In den nächsten Jahren wird das Segeln allerdings kürzer kommen. Dann nämlich, wenn Richard sein Hotelmanagement- und Paulina ihr Medizinstudium antritt. Abschwören werden sie ihrem Hobby aber nicht. Gerade das Segeln sei ein Sport, dem man in jeder Lebensphase in seinen verschiedenen Fassetten nachgehen könne. „Die Boote wachsen mit“, sagt Paulina und zeigt hinüber zum Hafen. Dort schlummert unweit der großen 420er-Boote die kleine Cadet „avanti“, in der sie beide einst ihre Leidenschaft für das Segeln entdeckt hatten.
(Mandy Fürst)

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