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Der Weihnachtsmann fährt Bus

Traditionen sind für viele das schönste an der Weihnachtszeit: Weihnachtsmann Hagen Mehner will auch weiterhin für die Kinder im Bus unterwegs sein.

Der rot-weiße Mantel sitzt, der gut gefüllte Jutesack ist geschultert und die frische Reißigrute hält er lässig in der Hand - So kennen viele Schüler in Meißen den Weihnachtsmann, der sie seit Jahren im letzten Schulbus vor den Weihnachtsferien begleitet und mit einigen Leckereien in die Feiertage schickt. Hagen Mehner (51) ist seit mehr als 37 Jahren Weihnachtsmann aus Leidenschaft und im »zweiten Beruf« seit 1990 Busfahrer bei der Verkehrsgesellschaft Meißen (VGM).

Rolle oder Realität?

Ausgestattet mit dem echten Weihnachtsmannmantel aus dem Theaterfundus – nicht ladenneu, sondern mit vielen schönen Erlebnissen getränkt - war Hagen Mehner seit 31 Jahren am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien in den Meißner Stadtbuslinien als Weihnachtsmann unterwegs. Mit einem gefüllten Jutesack, aber auch mit einer kleinen Reißig-Rute (nur der Kostümtreue wegen) überrascht er die Kinder mit kleinen Naschereien und VGM-Kalendern zum Start ihrer Weihnachtsferien. Gerade jetzt in der Conona-Pandemie mit ihren vielen Einschränkungen, war das ein großer Spaß.

Nie wieder!

Nur einmal hat er versucht, als Weihnachtsmann auch den Bus selbst zu fahren: »Das war aber keine so gute Idee für meine Kollegen, denn ehe ich allen Kindern an jeder Station die kleinen Geschenke überreicht hatte, hatte ich auch eine ganz ordentliche Verspätung im Fahrplan produziert«, erinnert er sich. Außerdem war es warm und unbequem mit dem großen Mantel. Deshalb fährt er seit Jahren immer im Bus eines Kollegen mit und erledigt seine Weihnachtsmann-Pflichten ganz in Ruhe.

Nicht nur im Bus

Dass die weihnachtliche Tradition dem Meißner im Blut liegt, zeigt auch, dass er in der Adventszeit auch in Kindergärten und im Krankenhaus für die Kinder als Weihnachtsmann da ist. Direkt an Heiligabend überrascht er immer noch sehr gern die Kinder von Freunden und Bekannten. »Die Freude und Überraschung in den Augen der Jüngsten ist wunderbar und noch besser der Jubel, wenn der Weihnachtsmann auch das Geschenk gebracht hat, was sich Junior gewünscht hatte«, erinnert sich Hagen Mehner.

Lehrer erkannte das »Supertalent«

Sein Weihnachtsmanntalent geweckt hatte sein Lehrer der 8. Klasse, der ihn zu der Rolle quasi »verdonnert« hatte. »Ich war sofort in meinem Element und bin da auch nie wieder rausgekommen – bis heute«, freut er sich. Ob der Lehrer bereits sein Talent gesehen hat oder ob alles nur ein schöner Zufall war, lässt sich heute nicht mehr recherchieren. Eins ist allerdings sicher, die VGM ist die einzige Busgesellschaft des Landes, die über so viele Jahre einen eigenen Weihnachtsmann für ihre Fahrgäste beschäftigt.


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