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Stimmen zum Lockdown

Ein neuer Lockdown wurde beschlossen. Er betrifft insbesondere Kultur, Sport und Gastrogewerbe. Dazu Stimmen aus dem Landkreis.
Keine Großveranstaltungen bis mindestens Ende November. Foto: pixabay

Keine Großveranstaltungen bis mindestens Ende November. Foto: pixabay

Tom Pauls, Entertainer und Kaberettist: »Dieser Lockdown ist eine völlig überzogene Maßnahme. Wir haben im Tom-Pauls-Theater alle Auflagen erfüllt und es gibt in Deutschland keinen einzigen Fall, wo sich Leute in einem Theater angesteckt hätten. Es ist auch bezeichnend, wo man die Maßnahmen ansetzt: Bei denen, die für die Unterhaltung da sind, für das Nachdenken, für den Humor und vielleicht auch für einen Spiegel der Gesellschaft, uns nimmt man die Lebensgrundlage. Uns wird es aber weiterhin geben, wir werden weiter Karten verkaufen, auch für Januar, Februar, März und so weiter.« Tino Richter, Geschäftsführer Tourismusverband Sächsische Schweiz: »Jetzt den kompletten Monat November und vielleicht weitere Wochen komplett abzuschreiben, möchten wir nicht hinnehmen. Wir fordern statt der Komplettschließung eine konsequentere Durchsetzung bestehender Hygieneregeln.« Thomas Mathe, SC Einheit Bahratal-Berggießhübel: »Was für ein unglaublicher Hick-Hack! Gerade für die Kinder in unseren zahlreichen Sportvereinen, ist dieser Einschnitt eine pure Katastrophe! Und die Verordnungen entziehen sich wirklich jeglicher Logik! Die gleichen Kinder, die in der Schule am Sportunterricht teilnehmen, dürfen eine Stunde später ihr sportliches Ganztagsangebot nicht mehr wahrnehmen? Dafür stehen sie dann wieder alle zusammen an der Bushaltestelle, um dann das 17 Uhr-Training im eigenem Verein nicht durchführen zu können? Man könnte leider ewig weiter aufzählen! Über fehlende Akzeptanz, braucht sich die Politik auf jeden Fall nicht zu wundern!« Göran Donner, Vizepräsident Sächsische Landesapothekerkammer, Inhaber Löwen-Apotheke  Dippoldiswalde: »Die Reduzierung der persönlichen Kontakte auf ein Minimum sehe ich aktuell als alternativlos, um das exponentielle Ausbreiten des Virus zu stoppen. Die konsequente Einhaltung der AHA-L Regeln spielen dabei eine herausragende Rolle. Ob die Schließung der Kulturstätten, der Gastronomie oder der Hotellerie tatsächlich zur Verlangsamung der Ausbreitungsgeschwindigkeit beitragen, bleibt aus meiner Sicht fraglich. Ungeachtet dessen bestätigt der Pandemie-Verlauf der letzten Wochen, dass wir es mit einem hoch infektiösem Virus zu tun haben. Menschen mit positivem Befund und deutlicher Symptomatik berichten von erheblichen Einschränkungen, die auch lange nach Ende der Infektion Beeinträchtigungen mit sich bringen. Auch das Ansteigen der belegten Intensivbetten fordern zum Handeln auf. Wir werden noch etliche Monate mit Einschränkungen leben müssen.« Michael Geisler, Landrat, Vorsitzender Tourismusverband Sächsische Schweiz: »Die undifferenzierte Schließung von Hotels und Restaurants halten wir für nicht verhältnismäßig. In der Branche wurden in den letzten Monaten erfolgreiche Anstrengungen unternommen, wirksame Hygienekonzepte umzusetzen.«


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