Bis voraussichtlich 30. März zeigt das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) dreizehn Bilder aus der Graphic Novel »Lichtpause« von Nino Paula Bulling in der Cottbuser Innenstadt.
Die aus 38 kleinformatigen Handzeichnungen bestehende »Lichtpause« ist 2017 in Buchform veröffentlicht worden. Die Serie hängt im derzeit geschlossenen Dieselkraftwerk in der Einzelausstellung der Künstlerin, die eigentlich im November eröffnet werden sollte.
13 großformatige Motive gedruckt
Nun hat das BLMK eine neue Variante der Zeichnungen produziert und dreizehn Motive als großformatige Unikatsplakate gedruckt. Jene Bildauswahl wird nun in den Schaufenstern einiger ebenfalls pandemiebedingt geschlossener Gastronomien rund um den Cottbuser Altmarkt sowie im Rathaus präsentiert.
Museumsdirektorin Ulrike Kremeier weist darauf hin, dass »...wir im Zuge der Kunstpräsentationen im städtischen Umfeld sehr bewusst mit ganz unterschiedlichen für unser Haus wichtigen Ausdrucksformen arbeiten. Wir haben eine extraordinäre Abteilung für Plakatkunst — dieses Medium ist als künstlerische Form vielfach unterschätzt, obschon die moderne Plakatkunst eine Vielfalt an Formen und Möglichkeiten parat hält. Auch das soll diese Aktion sichtbar machen.«
Die Graphic Novel ist zwischen Herbst 2016 und Frühjahr 2017 während zweier Aufenthalte in Algier entstanden. Nino Paula Bulling thematisiert darin Freundschaft, die Wahrnehmung von Stadtlandschaften und vor allem das Licht, das die Welt im Wechsel zwischen Gegenständlichkeit und fast abstrakten Formen erscheinen lässt. Ihre leuchtenden Farbstiftzeichnungen sind reduziert angelegt: Gelb-, Orange- und Rot- sowie Blautöne überziehen das Blattweiß der Seiten.
Die Vergrößerung der Bildmotive zu Plakaten lässt nicht nur jedes Detail der Farbstiftzeichnungen erkennbar werden, sondern sie öffnen in gewisser Weise auch »Fenster« für eine imaginäre (Bilder-)Reise in eine andere Stadt und erzählen vom warmen Licht des Südens.
Unterstützt wird die Aktion von den gastronomischen Einrichtungen Eiscafé Da Capo, Restaurant »bay´s«, Coffeelatte sowie vom Rathaus, die eigens dafür ihre Fenster als Fläche zur Verfügung stellen. Die Kunstwerke geben einen Vorgeschmack auf die Wiedereröffnung von Museum und Einzelhandel. Gleichwohl sorgen sie durch ihre Präsentation und das damit verbundene Angebot, in künstlerische Bildwelten einzutauchen, für Freude und Abwechslung in der kargen Zwischenzeit.