Daniel Förster

Kein Impfstoff mehr da!

Riesenandrang bei Vor-Ort-Impfaktion in Pirna - Impfteam zieht mit Zettelaushang am Pirnaer Stadthaus vorzeitig die Notbremse.
"Kein Impfstoff mehr da" heißt es auf einem handschriftlich geschriebenen Zettel bei der Vor-Ort-Impfaktion in Pirna. Foto: D. Förster

"Kein Impfstoff mehr da" heißt es auf einem handschriftlich geschriebenen Zettel bei der Vor-Ort-Impfaktion in Pirna. Foto: D. Förster

„Kein Impfstoff mehr da!“ steht handgeschrieben auf einem Zettel, der an der Eingangstür zum Stadthaus in Pirna im Wind flattert bzw. baumelt. Im Erdgeschoss des Stadthauses fand am 13. November und an den Folgetagen eine Vor-Ort-Impfaktion statt. Impfen ohne Termin beim mobilen Team! So hatte es das Gesundheitsamt veröffentlicht. Ein Impfarzt und medizinisches Personal der Kassenärztlichen Vereinigung warteten auf Impfwillige und erlebten einen regelrechten Ansturm. War der Impfstoff wirklich knapp bemessen? Nicht wirklich!  Es ist genügend Impfstoff vorhanden. Allerdings, kann ein Arzt nicht alle Menschen gleichzeitig impfen. Damit Impfwillige, die bis zu vier Stunden vor dem Haus Schlange standen und warteten, nicht umsonst auf ihre Impfung warten, wurde frühzeitig – etwa drei Stunden vor Ende der Impfaktion - dieser Zettel an die Tür gehangen. Denn der Impfarzt und auch das medizinische Personal wollten nach sechs Stunden Impfen auch Feierabend haben und hatten die Ration an Impfstoff auf diese Zeitspanne abgezählt und auch vorrätig. So standen der mRNA-Impfstoff Biontech/Pfizer und für Zweitimpfungen auch Moderna zur Verfügung.  Riesen Andrang Vor dem Stadthaus in Pirna hatten sich jedoch am Sonnabend weitaus mehr Impfwillige eingefunden. Zahlreiche Menschen warteten stundenlang auf ihre Impfung, andere drehten unverrichteter Dinge wieder um. Beobachter sprechen davon, dass sich zeitweise eine 50 Meter lange Menschenschlange bis zur Marktgasse bzw. dem Beginn der Schuhgasse gebildet hätte. Etwa eine Dreiviertelstunde nach Impfbeginn um 10 Uhr seien von einem Helfer des Impfteams 140 Impfdosen für eben 140 Wartende abgezählt worden.  Bereits kurz vor dem Mittag waren die ersten Wartenden wieder weggeschickt worden, weil abzusehen war, dass ein Arzt diesen enormen Andrang nicht bewältigen kann. Für den Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge war am Sonnabend vom RKI eine Inzidenz von 1146,2 ausgewiesen worden – in Sachsen die höchste Inzidenz. Nach der Ansicht einiger Wartender sei die Schließung der Impfzentren, das Dümmste, was man hätte machen können.


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