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Heute ist Tag der Pflege

Am 12. Mai findet der Internationale Tag der Pflege statt. Die Johanniter nutzen die Gelegenheit, um die Rolle der pflegenden Angehörigen in den Fokus zu rücken.
Eine Mitarbeiterin aus der ambulanten Pflege im Regionalverband Dresden. Foto: Tobias Ritz

Eine Mitarbeiterin aus der ambulanten Pflege im Regionalverband Dresden. Foto: Tobias Ritz

"Angehörige tragen in unserer Gesellschaft einen großen Anteil an der Pflege von Menschen", sagt Susanne Hentschel, Bereichsleitung Soziale Dienste bei den Johannitern im Regionalverband Dresden. "Dies wird oft nicht sichtbar, denn es findet Zuhause, innerhalb der Familie, statt." Es ist der sehnlichste Wunsch vieler älterer Menschen, möglichst lange zu Hause bleiben zu können. "Mit welcher Energie und Hingabe sich jeden Tag allerorts pflegende Angehörige dafür einsetzen, dies möglich zu machen, verdient höchsten Respekt", sagt Hentschel. Pflegende Angehörige während der Pandemie Besonders während der Corona-Pandemie wurden die pflegenden Angehörigen noch stärker belastet als zuvor. Laut einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine aktuelle Anfrage der Grünen verzeichneten die Pflegeversicherungen 21,1 Prozent weniger Leistungen für Tages-und Nachtpflege und 12,3 Prozent weniger für Kurzzeitpflege. "Da Tages- und Kurzzeitpflegen monatelang pandemiebedingt geschlossen waren, haben die pflegenden Angehörigen diese Zusatzlast getragen", hebt Hentschel hervor. Überlastung erkennen und vermeiden Dabei ist die umfassende Pflege eines Angehörigen nicht einfach und kostet viel Zeit. "Wer sich dazu entscheide, die häusliche Pflege eines Familienmitglieds zu übernehmen, sollte immer auch sich selbst und die eigenen Bedürfnisse im Blick behalten", empfiehlt Susanne Hentschel. "Viele unterschätzen die Anstrengung zu Beginn. Sie stellen oftmals die eigenen Ansprüche zurück und bemerken erst spät, dass sie überfordert sind", so Hentschel weiter. Es sei entscheidend, für Anzeichen von Überlastung sensibel zu sein und auf sich selbst zu achten. Auch sollte man sich nicht scheuen, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen: "Es ist kein Zeichen von Schwäche oder mangelndem Zusammenhalt, wenn man sich selbst Unterstützung holt. Im Gegenteil, wer seine Grenzen anerkennt, handelt höchst verantwortlich", sagt die Pflegeexpertin. Mit der Unterstützung professioneller Pflegedienste, die auch während der Pandemie immer im Einsatz waren und sind, kann bereits viel Stress und auch körperliche Last abgefangen werden. „Wir sind stolz und freuen uns, dass wir mit unseren MitarbeiterInnen Menschen mit unserer Arbeit unterstützen können. Der Einsatz am Kunden ist Herzenssache, fordert aber auch jeden Einzelnen. Nicht nur heute sollte daher Respekt und Wertschätzung allen Pflegekräften entgegengebracht werden", fügt Hentschel hinzu.


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