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Freitaler Tafel weiter für Bedürftige da

Foto: C. Trache

Foto: C. Trache

Die gute Nachricht zuerst. Die Freitaler Tafel ist weiterhin geöffnet und versorgt Senioren und Bedürftige mit frischen Lebensmitteln. Bedürftige, also alle, die weniger als den vierfachen Hartz-IV-Satz an Bezügen erhalten, sind berechtigt bei der Tafel Lebensmittel zu erwerben. „Die Bedürftigen sollen keine Scheu haben und bei uns vorbeikommen“, wirbt  Tafel-Leiterin Karin Rauschenbach. Auch sie muss sich mit den Auswirkungen des Coronavirus auseinandernetzen. Die Ausgabestelle Am Markt 3 musste sie schließen, zu klein ist der Raum, zu eng müssten die Menschen neben- oder hintereinander stehen. Auch in der Hauptstelle an der Dresdner Straße 248 ist vieles anders als gewohnt.  Der Laden und das Café sind geschlossen. Die Lebensmittelausgabe erfolgt im Hinterhof zu eingeschränkten Öffnungszeiten (montags, mittwochs, freitags und samstags von 12 bis 14 Uhr). „Wir achten auf die Hygienebestimmungen“, erzählt Karin Rauschenbach. „Die Mitarbeiter arbeiten zusätzlich mit Mundschutz und Handschuhen.“ Ein Mitarbeiter achtet besonders darauf, dass die Leute in der Schlange den Mindestabstand zueinander von 1,50 Meter einhalten. „Nur Einzeln dürfen die Kunden den Garten betreten, wo sie sich die Lebensmittel aussuchen können, die sie benötigen.“ Karin Rauschenbach hat die Freitaler Tafel vor fünf Jahren gegründet. „Ich mache das alles ehrenamtlich aus Leidenschaft und Überzeugung Bedürftigen helfen zu können.“ Doch auch sie treiben in dieser Zeit Sorgen um. Von den 40 Mitarbeitern im Innendienst, die die Lebensmittel sortieren und für die Ausgabe vorbereiten stehen ihr derzeit nur noch sieben zur Verfügung. Die Zahl der Menschen, die regelmäßig die Freitaler Tafel nutzen, ist seit dem Coronavirus spürbar zurückgegangen. Aber auch sie hat laufende Kosten, die sie finanzieren muss. Die Sorge, dass die Freitaler Tafel diese Krise nicht überstehen könnte, ist groß. Doch es gibt auch Lichtblicke in diesen Zeiten. Seit dem 30. März liefert die Freitaler Tafel zusätzlich zu den genannten Öffnungszeiten auf Wunsch Lebensmittel nach Hause. Wer daran Interesse hat, ruft unter  0174-3419251 an und gibt seinen Einkaufszettel durch oder schickt eine entsprechende whatsapp-Nachricht. Für diesen Lieferservice stellt die Freitaler Pizzeria Shahi Palace kostenlos zwei Autos mit Fahrern zur Verfügung. „Ich bin sehr dankbar für die großzügige Geste. Das ist nicht selbstverständlich“, so Karin Rauschenbach. Dankbar ist sie auch den Supermärkten in Freital und Umgebung, die ihre Mitarbeiter mit zwei Kühlfahrzeugen täglich anfahren. Auch wenn in den Supermärkten aktuell manche Regale häufig leer sind, so gibt es ausreichend Obst und Gemüse, Milchprodukte, Fisch und Fleisch. Auch ihre Fahrer und Beifahrer achten natürlich auf die Hygiene. Sie tragen Mundschutz und Handschuhe und haben in jedem Auto Flächen- und Handdesinfektion. Aktuell sucht Karin Rauschenbach noch ehrenamtliche Helfer als Fahrer und Beifahrer, zum Sortieren der Lebensmittel und zum Packen der Tüten für den Lieferservice.  Eine Besonderheit ihrer Tafel möchte Karin Rauschenbach auch in der Krisenzeit bewahren: Bei Bedarf geben die Mitarbeiter ihren Kunden Tipps, wie bestimmte Gemüsesorten zubereitet werden können. Auch Rezepte und Informationen zu verschiedene Fischsorten können die Kunden auf Wunsch erhalten. Claudia Trache


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