Coronavirus sorgt für Umsatzrückgang

Die Absage von Veranstaltungen aufgrund des neuartigen Coronavirus ist nicht nur für den Veranstalter schmerzhaft, sondern auch für entsprechende Dienstleister.
Leere Sitze aufgrund von Veranstaltungsabsagen. Foto: Pixabay/Domenik2212

Leere Sitze aufgrund von Veranstaltungsabsagen. Foto: Pixabay/Domenik2212

Die aktuelle Lage trifft etwa auch die SSK Security GmbH mit Sitz in Schwarzheide. Die Firma stellt Personal und Ab­sperrtechnik für die Absi­cherung von deutschland­weiten Veranstaltungen bereit. »Die kurzfristige Absage von Veranstaltun­gen hatten allein in der vergangenen Woche einen Umsatzausfall von zirka 25 000 Euro zur Folge«, sagt SSK-Geschäftsführer Daniel Komorek und fügt an, dass dies eine beson­dere Situation ist »...die ich und wahrscheinlich viele andere so noch nicht erlebt haben. Wir haben uns nach bestem Gewissen vorbereitet und werden nach dieser speziellen La­ge mit neuen Erfahrun­gen weiterarbeiten.« Wie schwer der wirtschaftliche Schaden am Ende wiege, könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden. »Am Ende kommt es auf die Dauer und Entwicklung an. Wir haben entsprechende Notfallpläne und Konzep­te erarbeitet und werden diese der aktuellen Situa­tion anpassen«, berichtet Daniel Komorek. Fahrten werden storniert, Erste-Hilfe- Kurse fallen aus Auch die Johanniter spüren die Auswirkungen der Ver­anstaltungsabsagen. »So werden etwa medizinische Veranstaltungensabsiche­rungen wie Sanitätsdiens­te aufgrund des Ausfalls der Veranstaltung abge­sagt«, berichtet Andreas Berger-Winkler aus dem Regionalvorstand der Süd­brandenburger Johanniter. »Ebenso werden gebuchte Fahrten unserer Reisebus­se storniert.« Zusätzlich fallen bis voraussichtlich 19. April alle Erste-Hilfe- Kurse in den Einrichtun­gen der Johanniter aus. »Dazu gehören auch un­sere geplanten externen Erste-Hilfe-Kurse in Be­trieben, Unternehmen und anderen Einrichtungen.« Wie Andreas Berger- Winkler informiert, wer­den die Johanniter oft telefonisch zu Verhaltens­fragen kontaktiert: »Wir verweisen dann immer an die örtlich zuständigen Gesundheitsämter. Selbst haben wir natürlich unsere interne Pandemieplanung zur Aufrechterhaltung des Dienstbetriebes in den ver­schiedenen Bereichen wie Rettungsdienst, Pflege, Katastrophenschutz und Fahrdienst aktualisiert, angepasst und überprüft. Ebenso haben wir unsere Lagerbestände an Schut­zausrüstungen überprüft und aufgestockt.« Unternehmen muss schnell geholfen werden Die Industrie- und Han­delskammer (IHK) Cott­bus hofft aus schnelle Sofortmaßnahmen vom Staat. »Wenn flächende­ckend storniert wird, wie es zum Beispiel aktuell bei Messen und Großver­anstaltungen der Fall ist, und für involvierte Unter­nehmen in kürzester Zeit wichtige Umsätze wegbre­chen, viele Ausgaben aber weiterlaufen, sind schnell wirksame und unbürokra­tische Sofortmaßnahmen für Betriebe und ihre Beschäftigten vom Staat gefordert, damit diese sich aus dieser schwierigen La­ge wieder befreien können und sich nicht wirtschaft­lich ruinieren«, sagt Silke Schwabe, Kompetenzfeld­managerin Unternehmen begleiten bei der IHK Cottbus. Es sei nicht abseh­bar, wie stark die Corona- Epidemie Unternehmen in Deutschland treffen und welche Auswirkungen das auf den Arbeitsmarkt ha­ben werde. Umsatzrückgang im zweistelligen Bereich Schwabe: »Laut aktueller Umfrage des Deutschen Industrie- und Handels­kammertages unter mehr als 10 000 Betrieben aus allen Regionen und Bran­chen rechnet jedes zweite Unternehmen in Deutsch­land mit einem Umsatz­rückgang infolge der Co­rona-Situation für dieses Jahr. Mehr als ein Viertel der Betriebe erwartet so­gar Umsatzeinbrüche von über zehn Prozent. Über­durchschnittlich stark be­troffen sind Messebetrie­be, die Reisewirtschaft und das Gastgewerbe. 70 Prozent der Unternehmen rechnen hier mir Umsatz­rückgängen im zweistelli­gen Bereich.« Betroffene Unterneh­men würden bei der IHK Hilfe finden und könnten sich über Maßnahmen zur Verbesserung der wirt­schaftlichen Lage und in­nerbetrieblichen Organi­sation informieren - etwa über das Internet auf www. www.dihk.de unter dem Stich­wort »Corona«. Hier gibt es etwa eine praxisnahe Checkliste, häufig gestell­te Fragen und Antworten und ein Merkblatt. Schwab: »Wir raten, alle bisher bereits bestehenden Mög­lichkeiten auszuloten und bei Bedarf umzusetzen. Um den Unternehmensbe­trieb auch weitgehend auf­recht zu erhalten, sollten Notfallpläne bereit liegen. Auch ist der Einsatz von Heimarbeit zu prüfen.« Wie Silke Schwab infor­miert, ist die Bundesre­gierung dabei, bisherige Regelungen unter ande­rem zum Kurzarbeitergeld, zu verbessern. Ebenso wolle der Bund die Sozi­albeiträge für das Kurz­arbeitergeld übernehmen, so erste Überlegungen. Zudem seien besondere steuerliche Erleichterun­gen im Gespräch.


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