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»Corona kann uns mal«

Zu den querdenkenden »Silberhutbürgern« gehören sie freilich nicht. Aber ganz auf die fünfte Jahreszeit zu verzichten, ist für die Karnevalisten des Finsterwalder MCE auch keine Alternative.
Dem Männerballett des MCE tut die kleine Live-Pause wohl auch mal etwas gut, zumal deren Chef-Choreographin, Nancy Reimschüssel, am letzten Freitag eine kleine Karnevalsprinzessin (Frida I.) zur Welt gebracht hat. Herzlichen Glückwunsch! Foto:mce

Dem Männerballett des MCE tut die kleine Live-Pause wohl auch mal etwas gut, zumal deren Chef-Choreographin, Nancy Reimschüssel, am letzten Freitag eine kleine Karnevalsprinzessin (Frida I.) zur Welt gebracht hat. Herzlichen Glückwunsch! Foto:mce

Sofern der britische Boris - Mutant nicht auch noch das Internet befällt, wird es zumindest einen Hauch von Fasching im regionalen Netz geben. Unter dem MCE-Motto »Corona kann uns mal – Karneval ist digital« soll die traditionelle Knutschfreiheit erstmals auf den Sofaecken der heimischen Wohnzimmer stattfinden. Natürlich unter Einhaltung der ehelichen Abstandsregeln und Verhütungsbestimmungen (EAV). »Wir haben lange darüber nachgedacht, wie wir dem Virus wenigstens ein wenig Fasching abtrotzen können, ohne gegen irgendwelche Regeln zu verstoßen. Am Ende blieb nur eine Art interaktive Party, die am 13. Februar über zwei digitale Räume- Facebook und YouTube- über die Bühne gehen wird. Moderiert und gesendet wird das Ganze ab 19.30 Uhr aus unserem ´Funkhaus´ und Stammsaal ´Alt Nauendorf´. Dort werden wir Videoaufzeichnungen der vergangener Sessionen abspielen, mit unseren Fans interaktiv talken und ein paar hoffentlich lustige Stunden verbringen. Auch die Gigs unseres legendären Männerballetts werden dabei nicht zu kurz kommen«, so Vereinschef Thomas Freudenberg gegenüber WochenKurier. In den anderen »Hochburgen« des Elbe-Elster-Karnevals hat der Covid-Killer größtenteils bis Aschermittwoch die Macht übernommen.

Winklischer Club 1998

Verständlich, denn ein reiner Kontakt-Fasching wie der des Winklischen Carnevalsclubs 1998 e.V. lässt sich via Internet nur schwer an die Närrinnen und Narren bringen. »So ganz flach fällt der Karneval in diesem Jahr bei uns aber auch nicht, immerhin bleibt uns noch die Hoffnung auf den 11. November. Unsere 60 Mitglieder sind da sehr optimistisch«, sagt Jens Uhlemann, Rosenwirt und Vorsitzender des Vereins. Seine Frau Diana Lieske vermisst die eigentliche Saison schon etwas mehr: »Normalerweise sitze ich um diese Zeit an der Nähmaschine an meinen Kostümen, oder am Rechner um passende Musiken zu schneiden - im Hinterkopf immer neue Ideen für Choreographien und Show-Einlagen. Schade, aber es soll diesmal wohl nicht sein.«

Gräfendorfer GKV

Beim Gräfendorfer Karnevalsverein (GKV) sieht es ganz ähnlich aus, nur, dass das Team um Vereinschef Gerd Rothaug auch mit dem Internet experimentieren will. »Bei uns soll es auch einen kleinen bebilderten Rückblick in vergangene Zeiten via Homepage geben. Derzeit sind wir dabei diesbezüglich etwas vorzubereiten«, so Rothaug.

PCC Plessa

Auch ein »Aliwatschi – hoi, hoi, hoi« wird 2021 nicht zu hören sein, denn in Plessa wurde die 66. Saison schon im November 2020 um ein Jahr verschoben. PCC-Präsident Peter Werner dazu: »Wir können es in diesem Jahr moralisch nicht vertreten, einen Karneval wie wir ihn kennen und lieben stattfinden zu lassen. Das gilt auch für Ersatzveranstaltungen via Internet. Aufwand und Nutzen stünden dabei in keinem gesunden Verhältnis. Wir sehen uns dann im November.«


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