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Corona - IG Metall fordert Unterstützung für Arbeitnehmer

Die IG Metall fordert in der Corona-Krise schnelle Unterstützung für Arbeitnehmer. Es müssten unbürokratische und existenzsichernde Regelungen geschaffen werden.
Die Folgen durch die aktuell ergriffenen Maßnahmen zum Coronavirus sind derzeit noch nicht absehbar. Die IG Metall Ostsachsen sieht hier großen Handlungsbedarf und fordert die Arbeitgeber auf, Lösungen im Sinne der Beschäftigten zu finden. Foto: Pixabay

Die Folgen durch die aktuell ergriffenen Maßnahmen zum Coronavirus sind derzeit noch nicht absehbar. Die IG Metall Ostsachsen sieht hier großen Handlungsbedarf und fordert die Arbeitgeber auf, Lösungen im Sinne der Beschäftigten zu finden. Foto: Pixabay

Aufhebungsvertrag, Änderungskündigung, Kurzarbeit, dies sind nur einige der Themen, die momentan als Anfragen telefonisch oder per Mail bei der IG Metall Ostsachsen aufschlagen. Die Corona-Pandemie stellt nicht nur die Wirtschaft in Ostsachsen vor große Herausforderungen, sondern auch deren Beschäftigte.  Besonders gravierend und damit schnellstens umzusetzen sind jetzt kreative, unbürokratische und existenzsichernde Regelungen für Eltern. Sie müssen aufgrund von Schul- und Kitaschließungen oft zu Hause bleiben. Bisherige Regelungen – Freistellungen für Krankheit mit Entgeltfortzahlung, das Wahlrecht „Zeit statt Geld“ laut Tarifvertrag, Inanspruchnahme von Zeitkonten sowie Urlaub – reichen laut der Gewerkschaft nicht aus. Weitere unbürokratische Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten und bezahlte Freistellungen müssten hier gefunden werden.  Für Beschäftigte mit einem räumlich festen Arbeitsplatz brauche es besondere Lösungen. „Gerade Beschäftigte in nicht tarifgebundenen Betrieben, Leiharbeiter und Pendler zwischen Deutschland und den grenznahen europäischen Ländern benötigen faire Lösungen, um in der jetzigen Situation Arbeitsplätze zu sichern“, so die IG Metall. Beschäftigte, deren Entgelte knapp über dem Mindestlohn liegen, bräuchten zwingend einer Entgeltaufzahlung bei der Beantragung von Kurzarbeitergeld. Hier geht es schlichtweg um Existenzsicherung. Neu verabschiedete Gesetze zum Thema Kurzarbeitergeld eröffnen weitere Wegbarkeiten. Die Gewerkschaft fordert, das gemeinsam mit den Betriebsräten Betriebsvereinbarungen unter anderem zu Kurzarbeit und mobilem Arbeiten auf den Weg gebracht werden sollen, wenn diese noch nicht vorhanden sind. Sie sollen tariflich vereinbarte Lösungen ergänzen. Ostsachsen stehe vor Problemlagen, die es im Umgang mit den noch nicht absehbaren Folgen der derzeitig ergriffenen Maßnahmen zum Coronavirus zu meistern gilt. Die IG Metall Ostsachsen sieht hier großen Handlungsbedarf und fordert die Arbeitgeber auf, Lösungen im Sinne der Beschäftigten zu finden. Die Forderungen der aktuellen Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie, Industrie und Arbeitsplätze vor Ort langfristig zu sichern, treffen hierbei der Zahn der Zeit. Die Verhandlungen mit den Arbeitgeberverbänden wurden aufgrund der Corona-Krise vorerst verschoben.

Otto fordert: Die Beschäftigten nicht vergessen

Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen sagt: „Die IG Metall Ostsachsen und die Betriebsräte fordern jetzt zügig Regelungen, die die wirtschaftlichen Härten in dieser Krise umfassend abfedern. Wer mit Milliarden Banken retten kann und Unternehmen mit unbegrenzten Krediten zu Liquidität und Aufbau verhelfen will, darf die Beschäftigten nicht vergessen.“ Die Verunsicherung in der aktuellen Situation sei groß genug - jetzt dürfe es nicht auch noch diejenigen treffen, die mit Kindern für die Zukunft dieses Landes sorgen. Man fordere Politik und Wirtschaft auf, die Entgeltlücken zu schließen. Dazu werden die Betriebsräte gemeinsam mit der Gewerkschaft auf Politik und Arbeitgeber einwirken. „Ich erinnere alle an ihre Verantwortung: Es wird auch eine Zeit nach der Corona-Krise geben. Und dann werden sich alle genau daran erinnern, wie miteinander umgegangen wurde.“


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