Kein Zweifel: Der Modehandel gehört zu jenen Branchen, der vom wiederholten Corona-Lockdown wohl am stärksten betroffen ist.
Anders als viele andere Händler hat diese Branche nämlich recht »verderbliche Ware« in den Regalen. Mode richtet sich nun mal nach Jahreszeiten und lässt sich nicht so einfach 365 Tage im Jahr am Stück verkaufen.
Proteste
Zudem müssen die Lager für nachrückende Artikel ständig gewälzt werden, was bei Absatz Null eine Sache der Unmöglichkeit sein dürfte. Nicht verwunderlich, dass sich bei Einzelhändlern Protest regt und die jetzt mit Aktionen wie »Wir machen AUFmerksam« das Problem plastisch darstellen wollen. Oder sich gar zu Aktionsbündnissen wie »#handelstehtzusammen« zusammenschließen.
Bisher stehen über 6.332 regionale und überregionale Fach- und Einzelhändler, Gewerbetreibende oder Dienstleister mit ihrem guten Namen hinter dem Bündnis. Dazu gehören neben anderen auch die Inhaberinnen der Kurstadt-Labels »Melchior Moden« und »CHIREDIE Jeans-Point« Bad Liebenwerda, Susanne Melchior, und Yvonne Weser mit ihren Elsterwerdaer Modegeschäften »Mann oh Mann« und »Frauenzimmer«. Was die beiden Frauen eint, ist nicht nur ihr ehrenamtliches Engagement als Vorsitzende ihrer jeweiligen innenstädtischen Gewerbevereine, auch die Sorge um die drohende Verödung der Innenstädte selbst. »Noch halten wir irgendwie durch, aber nichts wäre schlimmer, wenn nach überstandener Pandemie in unseren hübschen Innenstädten die Lichter ausgehen würden. Deshalb teile ich die Forderungen des Aktionsbündnisses«, so Yvonne Weser.
Forderungen
Zu diesen Forderungen gehören im Falle der Fortsetzung des Lockdowns angemessene, faire und wirksame Entschädigungen zur Sicherung der Unternehmensexistenzen und der damit verbundenen Arbeitsplätze. Was Susanne Melchior auch so sieht und bereits jetzt schon an die nächste Kollektion Herbst/Winter denken muss: »Alternativ böte sich auch die Möglichkeit zur Selbsthilfe an, indem wir unsere Geschäfte unter Beibehaltung der bewährten Hygienekonzepte zeitnah wieder öffnen dürfen. Gut, dass unsere Lieferanten noch so solidarisch mitspielen.«
Beide Geschäftsfrauen hoffen nun, dass ihre Läden möglichst noch im Februar, spätestens aber weit vor Ostern, wieder öffnen können. Was sich derzeit wohl nicht nur die Inhaber von Modegeschäften wünschen dürften.
Unterstützer
Die Initiative »#handelstehtzusammen« können auch Kunden und solidarische BürgerInnen via Homepage unter:
www.handelstehtzusammen.de unterstützen.