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Paula on Tour X: Immer die Gefahr im Nacken

Gabi und Frank Wagner aus Zeithain durchqueren mit ihrem Gefährt »Paula« den Senegal - nicht immer auf sicheren Wegen.

Die Casamance und ihr Konflikt Die Casamance mit ihrer üppigen, tropischen Vegetation unterscheidet sich immens vom eher trockenen Norden und ist nach seinem etwa 320 Kilometer langen Fluss benannt. Die Menschen hier sind überwiegend Diola und Mandinga. Der westliche Teil der Casamance wird seit vielen Jahren von dem Unabhängigkeitsbestreben der Diola geprägt. Seit 1982 schwelt der Konflikt in der Casamance und forderte immer wieder hunderte Todesopfer bei Rebellen, Zivilisten und Soldaten. Die Sezessionistenbewegung MFDC kämpft um die Unabhängigkeit der sozial, wirtschaftlich und historisch anders geprägten Region. Zudem gibt es wegen der wertvollen Holzvorkommen immer wieder Auseinandersetzungen innerhalb mafiöser Strukturen um diesen wertvollen Rohstoff. Das Auswärtige Amt rät dringend von Reisen in die Casamance ab, da es örtlich zu Straßensperren der Rebellen kommen kann und Gefahren durch Minenfelder bestehen. Und wie haben wir die Casamance gesehen? Tagelang streifen wir durch wunderschöne, grüne Landschaften. Teilweise bildet der Fluss ein Delta in denen Mangroven wachsen und Reis angebaut wird. Wir erleben ein buntes Treiben von geschäftigen und freundlichen Menschen. Überall wird uns zu gewunken. Sie sagen: „Danke, dass ihr uns besucht.“ Bunt gekleidete Frauen arbeiten auf den Feldern, tragen ihre Wäsche auf dem Kopf zur nächsten Waschstelle oder gehen mit einer Schüssel voll Mangos stolz zum Markt. Einmal stehen wir in einer kleinen Lagune und die Fischer kommen neugierig zu uns. Erst besuchen sie unser zu Hause, danach gehen wir in deren Hütten.  Natürlich merkt man die Spannungen in diesem Gebiet. In fast jedem Dorf gibt es Straßensperren. Die Meisten sind vom Militär besetzt. Sie sind bis unter die Zähne bewaffnet und prüfen immer die Personalien und fragen woher und wohin. Oft wird das ganze Auto durchsucht. Weiter geht es nach Gambia. Gambia in Kürze Gambia ist eine Präsidiale Republik und zählt eine Millionen Einwohner. Gesprochen wird Mandinka, Wolof und Englisch. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft. Auf etwa zwei Dritteln der Fläche werden Erdnüsse angebaut. Bodenschätze gibt es nicht. Die medizinische Versorgung liegt auch hier im Argen. Häufigsten Erkrankungen sind Malaria, Bilharziose, Tuberkulose und Aids. Es gibt immer noch keine echte Schulpflicht und damit liegt die Analphabetenquote bei etwa 50 Prozent. Gambia unterscheidet sich nicht wesentlich vom Senegal. Jedoch halten sie sich strikt an die Gurtpflicht. Kaum sind wir „Anschnallmuffel“ im Land, werden wir auch schon angehalten und müssen 2 Euro !!! Strafe zahlen. Der Rückweg Unsere Kompassnadel zeigt wieder gen Norden, das heißt, wir sind eigentlich schon wieder auf der Heimreise. Aber wir wollen noch einmal ein paar Tage ins Sine-Saloum-Delta, weil es uns dort so gut gefallen hat. Leider gibt es vor Fatick wirklich Probleme. Wir sehen schwarze Rauchwolken in der Ferne und stoßen auf bewaffnete Militäreinheiten. Wir müssen halten. Als die ersten Gefangenen gemacht werden, drehen wir um. Die Soldaten gehen nicht zimperlich mit den Einheimischen um und sind wohl froh, keine Touristen als Zeugen zu haben...


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