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»Paula on Tour« in tierischer Gesellschaft

Gabi und Frank Wagner aus Zeithain erleben eindrucksvolle Natur und flexible Uruguayer...

Nach einer unruhigen Nacht erwachen wir am Morgen bei strahlendem Sonnenschein. Die tiefen Pfützen um uns herum erinnern uns an die starken Regenfälle in der Nacht. Nach dem Frühstück inspizieren wir den Rückweg. Über den Strand ist es nicht möglich, aber etwas weiter oben verläuft eine Spur. Für uns definitiv zu schmal und extrem tief sandig. Das heißt wir müssen diesen viel zu schmalen Track mit der rechten Seite am Hang und durch den Tiefsand auch noch ziemlich zügig fahren. Spurkorrekturen sind nicht möglich. Wir stehen am »Startpunkt«, eins, zwei, drei, los! Ich sitze auf der rechten Seite einen Meter höher und mir bleibt mehr als ein mal die Luft weg. 100 Meter, 200 Meter 300 Meter ...geschafft. Der weltbeste Fahrer hat es mal wieder gerichtet. Kaum kommen wir wieder auf einer befahrbaren Straße an, regnet es schon wieder wie aus Kannen. Wir fahren bis Treinta y Tres, und stellen uns in einem Park unter hohe Eykalyptusbäume. Wir können nicht einmal die Tür öffnen, so schüttet es. Am späten Nachmittag klart es auf und der Park verwandelt sich in einen Freizeitpark. Fahrbare »Fressbuden« bauen sich auf, Massen an Autos kommen gefahren und packen ihren Hausstand aus, um zu picknicken. Von der Oma bis zum Baby wird alles ran gekarrt. Hinter uns wird Fußball und Volleyball gespielt (unter Flutlicht bis in die Nacht). Laute Musik aus allen Richtungen aus riesigen Lautsprechern, die auf den Ladeflächen der Pick Ups montiert sind. Es ist schier unglaublich, was hier plötzlich los ist. Wir flüchten, eine zweite Nacht wollen wir das nicht und fahren in den Nationalpark Quebrada de los Cuervos. Über grünes Farmland geht es immer weiter hinein. Ich muss immer wieder große Tore öffnen und schließen. Dann geht es nicht mehr weiter. Wir lassen »Paula« stehen, packen den Rucksack und erwandern uns den hier so schön beschriebenen Wasserfall. Kein leichter Weg, zumal wir loslaufen, als die Sonne im Zenit steht. Immer wieder müssen wir Wasserläufe queren und nutzen die Gelegenheit, die Füße zu kühlen. Der Wasserfall befindet sich in einer einzigartigen Landschaft und liegt völlig versteckt. Kein Wunder, das sich der Parkwächter am Eingang so gefreut hat, sind wir doch die einzigen Gäste - seit wann eigentlich. Nach drei Stunden sind wir wieder zurück am Auto. Auf einer tollen Wiese finden wir einen traumhaften Platz für die Nacht. Völlig lautlos, nur die Vögel sind zu hören, ab und zu kommen ein paar Schafe oder Kühe vorbei, am Abend Fuchs und Gürteltier. Wir stehen mitten im Nirgendwo, circa 25 Kilometer von der nächsten Straße entfernt. Mir sprengt es fast die Brust, solche Glücksgefühle überkommen mich anhand dieser Weite. Wir sind genau dort, wo wir sein sollen und werden mit einer fast lautlosen Nacht belohnt. Am nächsten Tag wollen wir über Melo, Tacuarembo nach San Gregorio de Polanco. Aber die 600 Kilometer-Strecke ist mit dem LKW an einem Tag kaum zu schaffen. Wir navigieren neu und finden eine Querverbindung, die nur 200 Kilometer beträgt allerdings fast alles Piste. Wir probieren es.


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