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»Paula« on Tour: Von Zeithain in den Iran

Gabi und Frank Wagner tauchen immer tiefer in den Iran ein und erleben Geschichten, die das Leben schreibt.

Shiraz in Kürze Shiraz ist Hauptstadt der Provinz Fars, liegt 1540 Meter hoch und zählt mit seinen 1,5 Millionen Einwohnern zu den größten und sehenswertesten Städten in Iran. Zu dem starken Anwachsen der Bevölkerung führte vor allem der Zuzug von Flüchtlingen während des Irak Krieges. In der Umgebung der Stadt gibt es ausgedehnte Weingärten. Seit der Revolution ist die Weinherstellung allerdings verboten. Da die Shiraztraube auch in Australien, Südafrika und Frankreich gezogen wird, kann man den guten Tropfen jedoch immer noch genießen. Wir haben 10 Grad und die Sonne lacht. Nach der langen, kalten Zeit genießen wir ihre Strahlen. Wir schlendern gemütlich durch die Altstadt, besichtigen die Alte Stadtfestung, die früher als Residenz des Herrschers diente. Einer ihrer vier Wehrtürme ist fast schiefer als der schiefe Turm von Pisa. Man vermutet, dass die in der gesamten Region häufig vorkommenden Erdbeben daran schuld sind. Die Vakil-Moschee ist ein ebenfalls beeindruckendes Bauwerk. Seine 48 Säulen im Gebetsraum verwirren uns auf den ersten Blick. Eine prachtvolle Marmortreppe führt hinauf in die Gebetskanzel. Erstmals treten hier verstärkt die Farben Rosa und Gelb auf. Menschliche Episode am Rande: Am Parkplatz will uns ein etwa dreijähriges (!) Mädchen Taschentücher in einer Spenderbox verkaufen. Sie ist so niedlich und tut uns leid. Frank reicht ihr einen 20.000 Rial-Schein (ca. 0,20 Cent). Das kleine niedliche Ding fängt an wie ein Waschweib zu keifen und zeigt mit beiden Händen deutlich, daß es zu wenig Geld ist. Frank schaut mich hilflos an. Ich trete einen Schritt zurück, zucke mit den Schultern und lache: »dein Geschäft«. Er reicht einen weiteren 20000 Rial- Schein. Die Kleine nimmt ihn wortlos und schiebt das Kinn nach vorn und geht. Mich hätte nicht gewundert wenn sie: »Na geht doch » gerufen hätte. Frank schaut ihr nach - dann lachen wir los. Tragische Ende: Keine Minute später musste die Kleine allerdings ihr Geld an eine ca. Fünfjährige abgeben... Von Shiraz nach Persepolis Wir fahren über eine Kulturstätte: Die Felsengräber von Naqsh-e-Rostam. Viel weiß man nicht über die in Fels gehauenen Gräber. Aber sie liegen landschaftlich sehr schön und wir beschließen, am Fuße der Berge zu übernachten. Kaum stehen wir, werden wir belagert. Ganze Familien kommen mit dem Auto zu uns gefahren. Uns war nicht bewusst, dass man uns von der weit entfernten Strasse doch sehen kann. Alle staunen, dass wir mit dem Auto von Deutschland gefahren sind und auch die letzte Oma wird die Treppe raufgeschoben um einen Blick ins Auto zu werfen. Mit dem Sonnenuntergang ziehen sie ab und wir verbringen eine ruhige Nacht neben den Gräbern, In einem von ihnen soll wohl auch Darius der Große liegen.


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