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»Paula on Tour« Der Kampf um den Diesel

Gabi und Frank Wagner aus Zeithain erreichen auf ihrem Weg durch den Nahen Osten große Palast-Anlagen und verlassen den Iran.

Persepolis Lange war nicht klar, wer und zu welchem Zweck die Anlage erbaut hat. Erst die deutschen Archäologen E. Herzfeld und E. Schmidt konnten in den 1920er Jahren klären, dass es eine Palastanlage der archämenidischen Herrscher war. 515 v. Christus baute Darius der Große auf einem 400 x 300 Meter großem Areal die einzelnen Paläste. Sein Nachfolger Xerex (486-465 v. Chr.) und dessen Nachfolger Artaxerxes (465-423 v. Chr.) setzten sein Werk fort. Wir bestaunen die Ausmaße mit dem Wissen, solche Bauten zu dieser Zeit ohne irgendwelche Hilfsmittel zu erschaffen. Mit ein wenig Vorstellungskraft kann man sich in diese Zeit zurückversetzen und so flanierten wir durch diese alte Stadt. Von Persepolis fahren wir weiter Richtung Süden. Bandar Abas ist das Ziel und die vorerst letzte Station vor der Fähre in die Vereinten Arabischen Emirate. Die Dieselversorgung soll Richtung Küste immer komplizierter werden, da hier in unerkanntem Maße geschmuggelt wird. Diesel tanken kann man in Iran nur mit einer Tankkarte. Als Tourist hat man aber keine Möglichkeit eine solche Karte zu bekommen. Einige Tankwarts haben eine, aber nicht alle. Dann braucht man einen netten Trucker, der einem seine Karte gibt. Egal ob Tankwart oder Trucker, der Diesel kostet damit immer das Doppelte. Da bei dem derzeitigen extremgünstigen Kurs der Liter Diesel bei 0,03 Cent liegt, stellt das aber nun wirklich kein Problem dar. Abenteuer Tankstelle Da wir über eine Seitenstraße ca. 60 Kilometer vor Bandar Abas wieder auf die Hauptroute kommen, hatten wir das Problem ein wenig vergessen, aber nun sehen wir die langen LKW Schlangen an den Tankstellen. Wir stellen uns mit an und sind guter Dinge. Ein LKW Fahrer machte uns klar, dass wir seine Karte bekommen können. Nach zwei Stunden stehen wir an der Zapfsäule. Wie auf Kommando bricht plötzlich ein riesen Streit unter den Fahrern aus, wie viel wir an wen zu bezahlen hätten. Der freundliche Fahrer mit der Karte wird so angeschrien, dass er uns achselzuckend zeigt, dass wir seine Karte nun doch nicht bekommen können. Die Polizei, die auf dem Parkplatz nebenan eine Pause machte, fährt bei dem aufkommenden Tumult lieber gleich weiter, man müsste ja vielleicht etwas tun... Nach einigem hin und her brechen wir ab, dann bekommt eben keiner den Zuschlag und keiner verdient an uns. So dringend brauchen wir euren Diesel nicht! Nun werden auch wir ein wenig laut, lassen die verdutzen LKW Fahrer stehen und fahren weiter. Bandar Abas Am Nachmittag kommen wir in Bandar Abas an, stellen uns hinter der Uferpromenade und zwischen dem Meer auf einen riesigen Parkplatz und erkunden die Stadt zu Fuß. Wir müssen Geld tauschen und Getränke kaufen. Denn alle Touristen müssen alles mit Bargeld bezahlen. Kreditkarten funktionieren nicht, da die meisten Karten über die USA abgerechnet werden und dies wegen der US-amerikanischen Sanktionen gegen den Iran nicht möglich ist. Die Stadt schläft nie In der Nacht ist an Schlaf kaum zu denken. Ein ständiges Kommen und Gehen, diese Stadt scheint niemals zu schlafen, erst in den frühen Morgenstunden wird es etwas ruhiger. Eine Nacht müssen wir noch durchhalten, dann geht die Fähre...


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