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"Paula on Tour": Abstecher nach Chile

Gabi und Frank Wagner aus Zeithain erleben einen Abstecher nach Chile.

Chile in Kürze Im Norden grenzt Chile an Peru und Bolivien, während es sich die lange Ostseite mit Argentinien teilt. Die Pazifikküste erstreckt sich über 6.000 Kilometer. Die Hauptstadt Santiago liegt in einem Tal und wird von den Anden und einer chilenischen Gebirgskette umgeben. Die Unabhängigkeit wurde an 12.Februar 1818 von Spanien anerkannt. 1970 wird Salvador Allende der erste demokratisch gewählte marxistische Präsident der Welt. Von 1973 -1989 steht General Pinochet an der Spitze einer Militärjunta.Vornehmlich gewaltsame Unterdrückung, Folter und Mord herrschen. Rund 35.000 Menschen wurden während dieser Schreckensherrschaft gefoltert und über 3.000 Menschen verschwanden spurlos. Heute klafft die soziale Schere immer mehr auseinander, was die momentanen Ausschreitungen in den größeren Städten belegen. Der Ton wird immer rauer. Geschäfte und Autos werden angezündet, ganze Straßenzüge brennen. Die Polizei reagiert mit Gegengewalt. Treffen mit Frau Konsul Wir fahren ganz entspannt an der Küste entlang und erleben ein friedliches Chile. Wir treffen die Frau vom Konsul und sie erzählt uns einige Hintergründe der Ausschreitungen. (Privatisierung des Wasserhaushaltes, hohe Inflationsrate) und gibt uns den Rat, vor März das Land wieder zu verlassen. Dann beginnt die Revolution wieder, jetzt befinden wir uns (kein Witz) in der Sommerpause…. Die Chilenen sind so, erzählt sie weiter, sie müssen erst einmal alles kaputt machen… Selbst in der zweitgrößten Stadt des Landes, in Antofagasta ist keine Spur von Spannung zu spüren. Die Besichtigung eines der größten Observatorien gelingt uns allerdings nicht. Der Einlass ist nur mit wochenlanger vorheriger Anmeldung möglich. Der junge Mann der Security bedauert es außerordentlich, das wir den weiten Weg aus Deutschland umsonst gemacht haben. Die Nächte in der Atacamawüste die so klar sind, dass man mindestens doppelt soviel Sterne sieht als zu Hause, entschädigt uns ein wenig. Tagsüber allerdings ist die Wüste sehr ermüdend. Stunde um Stunde führt uns durch eine Welt voller Sand, und Sand und Sand. Und gibt es keinen Sand, sieht man eine Bergbausiedlung an der anderen. Chile ist sehr reich an Kupfer. 60% der gesamten Wirtschaft fallen auf diesen Sektor. An der langen Küste finden wir immer wieder einsame Strände, manchmal besuchen uns die einheimischen Kinder am Auto und wir haben immer Spaß, uns mit Händen und Füßen zu „unterhalten“. Wir drehen wieder ins Landesinnere und fahren über Calama zu dem höchstgelegenen Geysirfeld der Erde. Es liegt auf 4.300 Meter Höhe im Grenzgebiet zu Bolivien. Umringt von Vulkanen gurgeln hier 64 Geysire und hunderte Fumarolen stoßen Wasserdampf und Gas aus. Wir kommen am späten Nachmittag an, wollen die Geysire allerdings erst am Morgen besuchen. Eine Nacht auf dieser Höhe muss deshalb sein. Ich mache die ganze Nacht kein Auge zu, Frank schläft extrem schlecht. 6 Uhr starten wir zu den Feldern. Wir werden eingehüllt in Dampfsäulen und um uns herum kocht und blubbert es. Und doch ist es so kalt, das uns die Zehen erstarren und die eh schon dünne Luft eisig im Hals kratzt. Selbst unser Zwiebelprinzip hilft kaum. Ich friere gotterbärmlich. Habe ich überhaupt noch Zehen? Zwei Stunden lassen wir alles auf uns wirken, bevor wir endgültig Richtung San Pedro de Atacama verschwinden. Für mich wird es definitiv Zeit, da ich mit der Höhe zu kämpfen habe. Noch einmal würde ich nicht auf dieser Höhe übernachten. Auf teils grottenschlechter Schotterpiste, dafür in atemberaubender Landschaft, geht es in vier Stunden nur langsam bergab, bis wir wieder auf erträglichen 2.800 Metern ankommen. Die Vulkankette, die die Grenze zu Bolivien bildet begleitet uns auf der gesamten Fahrt. Klare Bergseen mit Flamingos und jede Menge Vicunas säumen den Weg. Schön!


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