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Dankbar für 35 Jahre mit "Laky"

Monika Ehrhardt schreibt als erfolgreiche Autorin an vielen neuen Stücken, die Musik dazu stammt aus dem Nachweis von Reinhard Lakomy.

 Der Sensationserfolg der 1980 erschienen LP „Der Traumzauberbaum" ist tief verwurzelt mit den Namen seiner Schöpfer: Musiker Reinhard Lakomy († 2013) an Lungenkrebs) und seiner Ehefrau Monika Ehrhardt (69). Die Geschichtenlieder um Moosmutzel und Waldmuffel waren für beide der Grundstein für eine märchenhafte Karriere. Momentan wird Ihr neues Musical „Die Sonne" äußerst erfolgreich auf der Felsenbühne in Rathen aufgeführt, worum geht es? Die Freunde Benjamin, Quingel und die Vogelscheuche müssen sich dem Bösewicht, dem Gift-und-Gallenstein-Gru-Gru, in den Weg stellen, der die Sonne vom Himmel holen will, um Herrscher der Welt zu werden. Am Ende siegt natürlich wie immer das Gute. Für „Die „Sonne" habe ich viel gezaubert, alte Lieder von Lacky mit neuem Text versehen und traumhafte Ballettmusiken aus dem Nachlass geholt. Die Ideen zu den Stücken stammen alle aus Ihrer Feder? Ausnahmslos. Lacky war ein genialer Musiker, er war mein Komponist, ich seine Autorin. Meine Geschichten und Liedtexte konnte er in wunderbarste Musik umsetzen, er kannte meine Seele. Er hat mir einen einmaligen Fundus an Musik hinterlassen, den ich wie einen wertvollen Schatz hüte. Die Uraufführung am 29. Juni auf der Felsenbühne Rathen fiel ins Wasser, bei der Premiere am 4. Juli waren Sie nicht da... Stimmt, da hatte ich meine schon geplante Reise auf die Insel Elba angetreten. Kreativ-Urlaub mit Laptop. Völlig abschalten von Ihrem Job – können Sie das wirklich? Natürlich nicht, im Gegenteil. Die Toskana-Insel mit ihren offenen Menschen, den verträumten Dörfern mit ihren voller Bougainville und Blauregen bewachsenen Hausfassaden, dem Pinienduft und den knorrigen Olivenbäume ist ideal, um den Kopf frei zu kriegen für neue Ideen. Hier war ich mit Lacky viele Sommer kreativ, das wird für mich auch künftig so weitergehen. Auf Elba finde ich vertraute Gemeinsamkeiten an Lieblingsplätzen, das tut mir gut. Ich bin dankbar für die 35 Jahre gemeinsamen Lebens und Schaffens, darüber kann ich doch froh sein, trotz aller Wehmut. Wo haben Sie denn eigentlich Ihren Arbeitsplatz? An einem schattigen Plätzchen unter Pinien auf der Steilküste, direkt über dem Meer. Mit Lacky habe ich auf Elba auch unsere letzte gemeinsame Weihnachts-CD 2012 „Herr Kellerstaub rettet Weihnachten" geschrieben. Er hat die Musik dazu komponiert, bei 36 Grad im Schatten schallte es da über die Insel: „Fällt der Schnee ins Weihnachtsland..." Wie ich Sie kenne, glühen die Tasten Ihres Laptops längst wieder... Sagen wir mal so: Ich war nicht untätig, bin ich eigentlich nie. Zur Zeit arbeite ich an einer neuen Bühnenshow für mein Reinhard-Lakomy-Ensemble, es handelt sich um ein für große Stadtfeste geplantes Sommerprogramm. Und ich entwickle ein Projekt für das Land Thüringen, eine besondere Art von Schulinszenierungen mit Unterstützung der Landesregierung. Hauptsächlich aber schreibe ich an meinem Drehbuch für den Kinofilm „Der Traumzauberbaum", einem Animationsfilm, dessen Herstellung sehr lange dauert. Verraten Sie uns, wie Sie damals auf den genialen Einfall mit dem „Traumzauberbaum" kamen? Die Uridee stammt aus meiner Thüringer Kindheit. Mit sieben Jahren stand ich bereits auf der Theaterbühne. Ich las als Kind schon fasziniert in der alten Edda-Sage aus der nordischen Mythologie über den Baum Yggdrasil, die Weltesche, in der sich der gesamte Kosmos befand. Aus all diesen Zutaten musste einfach meine Geschichte vom Traumzauberbaum wachsen. Was Ihr Arbeitspensum anbelangt würde Lacky doch sicher zufrieden mit Ihnen sein? Wie ich ihn kenne wird er auf seiner Wolke sitzen und ausnahmsweise mal nichts zu meckern haben. Das Gespräch führte Hans Jancke


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