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„Botschafter auf dem Rad“

Oliver Trelenberg aus Hagen (Nordrhein-Westfalen) hat in seinem Leben schon viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen: desolate Kindheit, Suizidversuche, Alkoholismus, Depression und schließlich eine Krebserkrankung. Neuen Mut und psychisches Wohl gewann er schließlich durch das Radfahren.
Angekommen in Guben: Eine seiner letzten Stationen auf seiner über 3.000 Kilometer langen Tour führte Oliver Trelenberg (rechts) an den Zielort Guben. Am Rathaus wurde er von Stefan Müller. dem Fachbereichsleiter für Schulen und Soziales, freundlich empfangen. „Oli“ lobte vor allem die hervorragenden Radwege rund um die Neißestadt. Foto: B. Schulz

Angekommen in Guben: Eine seiner letzten Stationen auf seiner über 3.000 Kilometer langen Tour führte Oliver Trelenberg (rechts) an den Zielort Guben. Am Rathaus wurde er von Stefan Müller. dem Fachbereichsleiter für Schulen und Soziales, freundlich empfangen. „Oli“ lobte vor allem die hervorragenden Radwege rund um die Neißestadt. Foto: B. Schulz

Als „Botschafter auf dem Rad“ macht er mittlerweile auf die Belange von Krebspatienten aufmerksam. Auf seiner derzeitigen „Oli radelt“-Deutschlandtour hat der 51-Jährige auch Halt in der Neißestadt Guben gemacht. Begrüßt wurde der ehemalige Fernfahrer „Oli“ am Rathaus von Stefan Müller, Fachbereichsleiter für Schulen und Soziales in der Stadtverwaltung Guben. Nach einem Gespräch über seine bisherige Reise und das Engagement für das aktuelle Spendenprojekt radelten beide anschließend zu einer Gästewohnung der Gubener Wohnungsgesellschaft, welche die Städtischen Werke Guben Oliver Trelenberg für seinen Aufenthalt zur Verfügung stellen.
Als Botschafter des Vereins Engel mit Herz e.V. ist Oliver Trelenberg am 17. Mai in Basel zu einer 56-tägigen Deutschland-Radtour aufgebrochen. Seine bisherigen Stationen führten ihn beispielsweise über Karlsruhe, Bonn, den Rheinradweg oder Nordküstenradweg in Richtung Hamburg. Bis zu seiner Ankunft am Ziel in Dresden am vergangenen Dienstag hat er insgesamt mehr als 3.000 Kilometer zurückgelegt. „Auf meinem Weg habe ich mit vielen Bürgermeistern, Medizinern und Bürgern über das Anliegen meiner Reise gesprochen: die Hilfe für Menschen, die durch Krebs in Armut geraten sind – als Betroffener weiß ich, wovon ich rede“, sagt Oliver Trelenberg in Guben. Sowohl die schöne Altstadt, als auch der Oder-Neiße-Radweg, wie er sagt „ein Sahnestück unter den Radwegen“, haben ihn positiv überrascht.
Wie an den übrigen Stationen, möchte er auch in der Neißestadt für den guten Zweck werben und bittet um Unterstützung für mittellose Krebspatienten. „Mithilfe von Spenden an den gemeinnützigen Verein Engel mit Herz e.V. wird Schwerstkranken, die durch ein Krebsleiden in Armut geratenen sind, ein kurzweiliger Urlaub in Ostfriesland oder anderer Wunsch ermöglicht“, erklärt Oliver Trelenberg. Auch er selbst möchte Krebserkrankten durch sein Radprojekt Mut machen. „Oli“ erlangte nach seiner Kehlkopfkrebsbehandlung 2013 durch das Radeln und die damit verbundene, körperliche Bewegung wieder neue Lebensqualität. Es gehe nicht um Leistungssport, sagt er über seine Motivation: „Wenn ich in der Natur und auf dem Rad bin, habe ich keine Zeit krank zu sein.“ Auch andere Betroffene könnten daraus wieder Kraft für den Alltag schöpfen, meint er. Nach seiner Stippvisite in der Neißestadt brach Oliver Trelenberg am vergangenen Freitag wieder auf, um seine Tour fortzusetzen - auch in Bad Muskau, seinem nächsten Zielort kam er mit den Verantwortlichen der Stadt ins Gespräch - über seine ganz besondere Mission auf dem Fahrrad...

       (Bernhard Schulz)


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