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Roberto Rink

So lief das "Pirnaer Stadtgespräch"

Nachdem die Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen seit Wochen einen regen Zulauf erfahren, suchte Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke nun das Gespräch mit den Bürgern.

Beim von der Stadtverwaltung initiierten »Pirnaer Stadtgespräch« kamen am letzten Sonntag (30. Januar) rund 100 Personen auf den Markplatz, um mit dem Oberbürgermeister Hanke, den Fraktionsvorsitzenden des Stadtrates und anderen Bürgerinnen und Bürgern unter dem Motto »Wie wollen wir künftig miteinander diskutieren?« ins Gespräch zu kommen. Die rund anderthalbstündige Veranstaltung ist als Auftakt für weitere Gesprächsrunden gedacht. Pirnas Oberbürgermeister hatte die Versammlung angemeldet und fungierte als Versammlungsleiter. Das Gespräch ist live bei Pirna-TV übertragen und dabei von rund 1.000 Zusehern verfolgt worden und ist online weiterhin unter www.pirna.de abrufbar. Als Moderator konnte der Journalist und Medienberater Peter Stawowy gewonnen werden. Bei den Diskussionsteilnehmern handelte es sich zwar um geladene Gäste aus der Stadtgesellschaft, aber jeder Bürger,   der an diesem Sonntag sprechen wollte, kam auch zu Wort.  Bürgeranliegen Bei den Wortmeldungen ist unter anderem die Stigmatisierung und Pauschalisierung der Montagsdemonstranten kritisiert worden. Auch der Umgang der Medien und die unzureichende Kommunikation seitens der Politik in der Coronapandemie wurde angesprochen. Es gab auch Forderungen, dass sich der Oberbürgermeister von Pirna schützend vor seine Bürger stellen müsse. So geschehen beispielsweise in Freital und Bad Schandau, wo die Stadtväter die Anliegen der Bürger sogar an die Landesregierung weitergetragen haben. Einige Teilnehmer sprachen von ihrem Recht auf Selbstbestimmung, das ihnen mehr und mehr genommen würde. Andere warben für die Einhaltung der Coronamaßnahmen, wie beispielsweise ein Arzt aus Pirna. Daniel Gräser, Gemeindepädagoge der katholischen Kirche Pirnas warb für Anstand, Freundlichkeit und Mitmenschlichkeit bei den Diskussionen. Er betonte, dass die Kirche seit zwei Jahren versucht, Angebote für Jugendliche zu schaffen, die sich im Rahmen des Erlaubten bewegen: »Jugendliche brauchen eine Perspektive, die über zweiwöchentliche Maßnahmen hinweggehen.« Wenig Konkretes vom OB Für viele Teilnehmer kam das von der Stadt initiierte Diskussionsangebot aber deutlich zu spät. Oberbürgermeister Hanke verwies allerdings auf die geltende Gesetzeslage, die es vorher nicht möglich machte, größere Versammlungen abzuhalten. Beim Bürgergespräch ging Pirnas OB allerdings nur selten direkt auf die Anliegen und Fragen der Bürger ein, unterstrich aber, dass Spaziergänge weiterhin möglich sein sollen. Er sprach wiederholt davon, »Formate« für den Gedankenaustausch schaffen zu wollen, um auf Augenhöhe miteinander ins Gespräch zu kommen.   Am 10. Februar, 17 Uhr,  wird  das Stadtgespräch in geschlossenen kleinen Gruppen fortgeführt werden. Anmeldung unter:


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