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Roberto Rink

Bald wieder alles dicht?

Trotz großflächiger Durchimpfung steigen die Corona-Zahlen fast unaufhaltsam in die Höhe. Was kommt nun auf uns zu?
Landrat Michael Geisler, Verwaltungschef vom Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, im Corona-Modus. Der Landkreis hat mit einer Inzidenz von über 1.000 die höchste in Deutschland.     Foto: D. Förster

Landrat Michael Geisler, Verwaltungschef vom Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, im Corona-Modus. Der Landkreis hat mit einer Inzidenz von über 1.000 die höchste in Deutschland. Foto: D. Förster

Gab es im Sommer, wie schon im letzten Jahr, eine Phase der Entspannung, spitzt sich die Lage der mit Corona Infizierten Richtung kalter Jahreszeit wieder zu. Sachsens Regierung will einen erneuten Lockdown für alle vermeiden. Deshalb gilt seit dem 8. November eine strengere 2G-Regelung, wonach in bestimmten Bereichen nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt haben.  Das betrifft die Innengastronomie, Veranstaltungen und Feste in Innenräumen, Kultur- und Freizeiteinrichtungen in Innenräumen, Clubs, Bars und Diskotheken sowie sämtliche Großveranstaltungen. Wer in diesen Branchen arbeitet, unterliegt der strengen Regel nicht, muss aber mit medizinischer Mund-Nasen-Bedeckung arbeiten und einen tagesaktuellen negativen Testnachweis vorlegen. Lage im Landkreis Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gehört zu den am stärksten durch Corona belasteten Regionen in Deutschland. Die Inzidenz näherte sich in den vergangenen Tagen immer weiter der 1.000er Marke an und hat sie mittlerweile überschritten. Die Lage der Gesundheitsversorgung spitzt sich zu. Daher stellte Landrat Michael Geisler (CDU) am 8. November ein Maßnahmenpaket der Öffentlichkeit vor. Er appellierte dabei an die Einhaltung der geltenden Regeln. Zusätzlich werden auch die Kontrollen der Corona-Regeln durch Mitarbeiter des Gesundheits- und des Ordnungsamtes sowie der Polizei verschärft. Weiterhin soll das Angebot der Booster-Impfung in der Fläche verstärkt werden und die tägliche Testung in Schulen und Pflegeheimen erfolgen. Gastro, Kultur, Einzelhandel Es wird wohl wieder die schon in den ersten beiden Lockdowns stark getroffenen Branchen treffen, zu denen auch die Gastro- und Kulturszene zählt. Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga steht ebenfalls kritisch zu 2G: »Das verschärft die Not der Gastronomie«, so Hauptgeschäftsführer Axel Klein. »Wir rechnen mit großen Umsatzeinbußen, insbesondere im Weihnachtsgeschäft.« Von einigen Kulturschaffenden des Landkreises heißt es, dass sie lieber ihre Auftritte und Konzerte absagen würden, als »Umgeimpfte« zu diskriminieren, so wie sie es auch nicht mit Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechtes oder ihrer Ansichten machen würden. Der Einzelhandel ist vorerst nicht von den neuen Einschränkungen betroffen. Doch auch hier ist die Verunsicherung groß, wissen Kunden nicht, was sie noch dürfen. In Pirna beklagen Händler seit Tagen einen Kundenrückgang, der wohl darauf zurückzuführen ist. Weihnachtsmärkte Indes haben eine Reihe sächsischer Städte, darunter Freital und Pirna, eine gemeinsame öffentliche Erklärung an die Landesregierung gerichtet. Darin fordern sie verlässliche und sichere Weihnachtsmärkte. Zunächst danken sie der Landesregierung, dass sie Weihnachtsmärkte ermöglichen möchte, dennoch fehle in den aktuellen Regelungen eine Planungssicherheit bis Ende Dezember. Weitere Schwierigkeiten gebe es auch bei der Auslegung der Verordnung durch die Gesundheitsämter. Man fordere daher einen sachsenweiten Gleichbehandlungsgrundsatz, egal welcher Stadtgröße.


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