Sandro Paufler

Der lange Weg aus der Krise

Unterrichtsausfall und eingeschränkter Regelbetrieb stellt die Schulen vor große Herausforderungen. Kaum eine andere Instanz hat in der Corona-Krise so viel über sich selbst gelernt. Die Schulleiter des Schiller-Gymnasiums geben ein erstes Feedback und machen Hoffnung für die Zeit »danach«.
Der stellvertretende Schulleiter Steffen Dreßler (links) und Schulleiter Andreas Kämpe sind auf ihre Schüler besonders stolz und dankbar für das bisher geleistete Engagement der Lehrkräfte. Die lehrreiche Corona-Zeit hat am Gymnasium viele gute Ideen ins Rollen gebracht. Foto: Sandro Paufler

Der stellvertretende Schulleiter Steffen Dreßler (links) und Schulleiter Andreas Kämpe sind auf ihre Schüler besonders stolz und dankbar für das bisher geleistete Engagement der Lehrkräfte. Die lehrreiche Corona-Zeit hat am Gymnasium viele gute Ideen ins Rollen gebracht. Foto: Sandro Paufler

Schulleiter Andreas Kämpe widmete die ersten Sätze des Gespräches seinen Schülerinnen und Schülern: »Wirklich, Hut ab vor diesen Leistungen!« Denn die Kinder und Jugendlichen mussten quasi »über Nacht« von zu Hause aus lernen und sich selbstständig strukturieren. Ein großes Lob gibt es für das erbrachte Lernpensum und die gezeigte Disziplin. »Die Schüler haben viel gelernt und ihre Arbeiten pünktlich abgegeben«, betont der stellvertretende Schulleiter Steffen Dreßler.

Schüler nehmen viel Positives aus der Krise mit

Auch die Art zu lernen hat sich während der Krise verändert. Die Schüler finden nun neue Wege, um an Lösungen zu kommen. Es wurden Lerngruppen gegründet oder per Selbststudium Wissen eigenständig erarbeitet. »Das bringt einen Mehrwert für das spätere Studieren«, findet Steffen Dreßler und kann der schulfreien Zeit etwas Positives abgewinnen. Als bekannt wurde, dass die Schulen im Freistaat Sachsen geschlossen werden mussten, handelte die Stadt Bautzen direkt. Die Verwaltung stellte allen Schulen eine »Cloud« zur Verfügung, auf die Schüler und Lehrer Zugriff hatten. Die beiden Schulleiter am Schiller-Gymnasium waren froh darüber, denn die technischen Voraussetzungen waren zu diesem Zeitpunkt an ihrer Schule nicht gegeben.

Über 600 Schüler müssen koordiniert werden

Der derzeit eingeschränkte Regelbetrieb stellt das Schiller-Gymnasium vor große Herausforderungen, denn über 600 Schüler müssen koordiniert und die Klassen gedrittelt werden. Der organisatorische Aufwand dahinter ist bis heute sehr zeitaufwendig und kompliziert. Wenn beispielsweise ein Lehrer erkrankt, gerät der ganze Wochenplan durcheinander. Die Kollegen müssen füreinander einstehen und sich aushelfen. Für das geleistete Engagement der Lehrkräfte sind die Schulleiter besonders dankbar.

Smartphones bald im Unterricht erlaubt?

Für die Zukunft möchte sich das Schiller-Gymnasium digitaler aufstellen. So sollen Elternbriefe oder Schülerinformationen vermehrt online zur Verfügung stehen. Angedacht ist auch, im Unterricht das Smartphone für Recherchezwecke verwenden zu dürfen. Zusammengefasst möchte die Schule bewährte Unterrichtsformen mit neuen digitalen Möglichkeiten optimal ergänzen. Die Ängste der Eltern nehmen die Schulleiter ernst, denn viele Mütter und Väter haben sich bei der Schule gemeldet und sind besorgt, dass die Schüler aus dem Heimunterricht unterschiedliche Wissensstände vorweisen. Aus diesem Grund werden die ersten Wochen im neuen Schuljahr dafür genutzt, um eine genaue Ist-Stand-Analyse zu erfassen. Die Lehrer werden sich dann die Zeit nehmen, um alle Schüler auf ein gleiches Niveau zu bringen. Die Zeugnisausgabe findet auch dieses Jahr wie gewohnt im Deutsch-Sorbischen Volkstheater statt. Denn trotz der Corona-Krise können die Abschlussjahrgänge des Schiller-Gymnasiums sehr gute Abiturnoten vorweisen.


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