Es gibt Klischees, die bedienen sich immer wieder selbst. Oder werden vom Alltag definiert. Da schickt eine DRK-Kleiderkammer einen Hilferuf, weil Bekleidung benötigt wird. Und dann werden ausschließlich Männerklamotten aufgeführt, von Unterwäsche (!) über Hemden, Shirts, Hosen bis zu Schuhen. Als ob Männer davon so viel verschleißen würden, als dass sie davon auch noch abgeben könnten. Als ob sie Frühjahrs- und Winterklamotten ein- und ausmotten müssten! Männer ticken doch so: Was passt und gefällt wird getragen, bis es abfällt. Dann rein in den Laden, Klamotte anhalten, bezahlen, raus. Abtragen. Die anderen Sachen, die eventuell (sehr selten getragen) im Schrank hängen, zeugen von einer gewissen Hoffnung: irgendwann passt er wieder rein. Zu schade zum Wegwerfen. Jetzt sagen Sie bloß, bei Ihnen zu Hause ist es anders?
Carola Pönisch