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Beim DSC gibt‘s nun auch Wintersport

Sachsen. Das Interview der Woche mit Ex-Bob-Europameister Matthias Benesch.

Matthias Benesch

Matthias Benesch

Bild: Privat

Die Kufensportler haben derzeit Hochsaison – auch die des Rennrodel-, Bob- und Skeletonverbandes Sachsen. Dessen Geschicke führt seit dreieinhalb Jahren der frühere Weltklasse-Bobfahrer Matthias Benesch, der vor 20 Jahren seine Karriere beendete. Was war Ihr größter Erfolg?

Ich wurde 2001 Europameister und Dritter im Weltcup, also kein Vergleich zu unserem Vorzeige-Piloten Francesco Friedrich. Aber in Vergessenheit bin ich nicht geraten. Kürzlich gab es einen Autogrammwunsch eines Fans aus Querfurt. Ich habe sogar noch eine Karte von damals gefunden...

 

Ist Friedrich das größte sächsische Talent überhaupt?

Er ist weltweit einer der besten Bobfahrer aller Zeiten, wurde ja mit 21 der jüngste Weltmeister der Geschichte. Er sammelt Titel und Rekorde, weil er in allen Belangen Spitze ist: Ehrgeiz, Disziplin, Athletik, fahrerisches Vermögen – es gibt keine Schwachstellen, die Gesamtperformance stimmt einfach.

 

Haben Sie mit dem Verband einen Anteil am Erfolg?

Die Spitzensportler agieren autarg, wir arbeiten eher an der Basis. Schließlich darf hinter den aktuellen Assen keine Lücke entstehen. Man sollte nie selbstgefällig werden, weil es gerade gut läuft. Wir müssen Talente formen, fordern und fördern, damit wir auch künftig oben mitspielen. Es gibt etliche, die mich da zuversichtlich stimmen.

 

Dabei schauen Sie auch über den Tellerrand hinaus.

Ja, ab dem 1. Januar gibt es beim Dresdner SC auch eine Abteilung Rodeln, Bob und Skeleton, damit wir nicht nur sporadisch oder zufällig, sondern kontinuierlich beispielsweise Leichtathleten für unsere Sportarten entdecken und gewinnen.

 

Was sagen Sie zur aktuellen Bahn-Situation in Deutschland?

Die in Winterberg ist wegen technischer Probleme außer Betrieb und die am Königssee wurde förmlich weggespült. Gerade im Wintersport-Land Bayern ist das ein Riesenproblem, denn die Sportler drohen abzuwandern. Ob Skisport, Ringen oder sonst etwas – wer einmal weg ist, den bekommt man nicht zurück. Und ohne Nachwuchs kann kein Sport überleben.

 

Weitere Interview der Woche

* Sachsens Olympia-Ass Jens Kruppa

* HC Elbflorenz-Trainer Rico Göde

* NOFV-Präsident Hermann Winkler

* DSC-Wasserspringerin Tina Punzel

* Bob-Olympiasieger-Trainer Gerd Leopold

* Titans-Geschäftsührer Rico Gottwald

* Dresdner Rennfahrer Ronny Melkus

* Chef des Dresdner Fußball-Museums, Jens Genschmar

* Skisprung-Legende Jens Weißflog

* Rekord-Eislöwen Steven Rupprich


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