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Dresdnerin hat Olympia 2024 im Blick

Dresden. Das Interview der Woche mit DSC-Wasserspringerin Tina Punzel

Tina Punzel

Tina Punzel

Bild: Schmidt

Der Winter steht vor der Tür, doch für die Sommersportler ist jetzt nicht Pause angesagt, denn die Vorbereitung auf die neue Saison hat bereits begonnen. So auch für DSC-Wasserspringerin Tina Punzel. Dennoch die Frage: Wie fällt der Blick zurück auf die Saison aus?

Sehr positiv! Ich habe sowohl im Synchron-Springen als auch im Mixed-Synchronspringen EM-Gold gewonnen und habe damit mein persönliches Ziel übererfüllt.

 

Das Highlight der Karriere war dennoch Olympia-Bronze in Tokio im Vorjahr. Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Erfolg?

Er ist allgegenwärtig als wäre es gestern gewesen. Wir sind mit dem Medaillen-Ziel angetreten und es ist herrlich, es tatsächlich geschafft zu haben.

 

Quasi als Zugabe gab es das Silberne Lorbeerblatt vom Bundespräsidenten und die Ehrung als Dresdens Sportlerin des Jahres. Was bedeuten solche Auszeichnungen für Sie?

Gerade eine Publikumswahl ist toll, weil man da spürt: Die Leute nehmen die Erfolge wahr. Unsere Sportart steht in den Medien ja nun nicht gerade im Mittelpunkt.

 

Apropos: Jan Hempels Offenbarung, jahrelang durch seinen Trainer sexuell belästigt worden zu sein, machte da mehr Schlagzeilen...

Das ist wirklich bitter. Die Sache wurde am Tag unseres EM-Erfolges öffentlich. Im Sieger-Interview ging es nur kurz um das Gold, viel mehr interessierte meine Meinung zu dem Skandal.

 

Der Bundestrainer wurde daraufhin kurze Zeit später entlassen. Was bedeutet das für Sie?

Es ist für uns Sportler total schlimm. Lutz Buschkow machte so viel für uns mit seinem Netzwerk, kümmerte sich um alles und das gesamte Drumherum. Dabei ist es noch nicht einmal erwiesen, dass er damals – vor mehr als 25 Jahren – überhaupt etwas von der Sache wusste.

 

Ein Blick nach vorn: Sehen wir Sie bei Olympia 2024 in Paris?

Ganz ehrlich: Ich schaue von Jahr zu Jahr und möchte deshalb kein klares »Ja« zur Antwort geben. Das Fernziel steht, aber der Sport ist schnelllebig. Außerdem kümmere ich mich derzeit auch verstärkt um mein Studium der Wirtschaftswissenschaften. Und ich will nicht nach Paris fahren, um einen schönen Sommer zu verbringen, sondern um die Medaillen mitkämpfen. Man muss sehen, ob dann die Leistung noch stimmt und das Feuer noch da ist.

 

Heißt ein anderes Fernziel Trainerin im Wasserspringen?

Das glaube ich nicht. Ich habe einen Großteil meines Lebens in der Schwimmhalle verbracht, nach der Karriere muss es auch noch etwas anderes geben. Aber in irgendeiner Form werde ich dem Wasserspringen sicher treu bleiben.


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