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Wie wird man eigentlich...Eishockeyspieler?

Profisportler zu werden ist der Traum vieler junger Menschen. Doch wie schafft man den den Sprung in die Profi-Liga? Luis Rentsch ist Spieler bei den "Lausitzer Füchsen" und verrät, wie seine Karriere begann.
Foto: Thomas Heide/DEL2

Foto: Thomas Heide/DEL2

Wie bist du zu dem Beruf gekommen und wolltest du schon immer Eishockeyspieler werden? Wenn nein, was wäre dann dein Berufswunsch gewesen? Mit 4 Jahren stand ich das erste Mal auf dem Eis und von da an, war es immer mein Ziel Eishockeyspieler zu werden. Hätte es nicht mit einem Profivertrag geklappt, wäre mein Plan B ein Lehramtsstudium gewesen.

Wie wird man eigentlich Eishockeyspieler? Mein großer Bruder hat damals schon Eishockey gespielt, da wollte ich auch gleich Schlittschuhe anziehen und aufs Eis. Durch das jahrelange Training und viel Disziplin habe ich es nun geschafft, für die Lausitzer Füchse auf dem Eis zu stehen.

Welche Voraussetzungen muss bzw. sollte man mitbringen, wenn man Eishockeyspieler werden will? Man muss auf alle Fälle ein Teamplayer sein, denn als Einzelspieler kommt man nicht weit in diesem Sport. Besonders im Training ist es erforderlich, dass man seinen Fokus auf Kraft und Schnelligkeit richtet.

Hat sich deine schulische Laufbahn schon am Beruf des Eishockeyspielers orientiert? Wie hast du es geschafft Beides zu vereinbaren? Schon immer war mein Tagablauf so, dass ich früh in die Schule gegangen bin und abends zum Training.  So musste ich mir schon damals meine Zeit zum lernen und zum trainieren immer gut einteilen. Es war nicht immer einfach, grade im Abitur fiel es mir schwer beides unter einen Hut zu bekommen. Für mich hatte das Bestehen der Abiturprüfung trotzdem mehr Priorität.

Haben deine Eltern dich bei deiner beruflichen Laufbahn unterstützt? Gab es Momente in denen deine Eltern sich eine andere Karriere für dich gewünscht hätten? Meine Eltern haben mich schon als kleines Kind immer unterstützt. Bis zu dem Zeitpunkt als ich 18 Jahre alt wurde, fuhren sie mich mehrmals die Woche zum Training nach Weißwasser. Danach gaben sie mir immer ihr Auto, sodass ich allein fahren konnte.
Die einzige Bedingung die meine Eltern stellten, war, dass ich das Abitur bestmöglich bestehe und es nicht vorzeitig wegen Eishockey abbreche. Bei diesem Punkt waren wir uns aber von vornherein einig.

Hast du vorher einen anderen Beruf erlernt?
Nein. Arbeitest ausschließlich als Eishockeyspieler? Meine Haupttätigkeit ist das Eishockeyspielen. Danach unterstütze ich meinen ehemaligen Nachwuchstrainer vom Eissport Weißwasser. Ich bin beim Training der Jungfüchse auf dem Eis dabei und unterstütze die jungen Spieler.

Wie gestaltet sich dein Alltag und welche Einflüsse hat dein Job auch in deinem Privatleben? Auch außerhalb der Saison? Das Sommertraining wird vom Trainer vorgegeben, aber es bleibt mir noch genug Freizeit. Ich trainiere meistens am Vormittag und so bleibt der Nachmittag für mich. Als Profisportler ist es wichtig auf seine Ernährung zu achten, auch wenn es manchmal schwer fällt.
Die letzten beiden Saisons wohnte ich noch zu Hause bei meinen Eltern da es sonst wegen der Schule zu kompliziert gewesen wäre. In dieser Saison steht der Umzug nach Weißwasser an. Da ich aus Niesky komme, fällt mir dieser nicht schwer, weil ich nur eine halbe Stunde Autofahrt von meiner Familie und Freunden entfernt bin. Wie lang ist dein/e durchschnittlicher Arbeitstag/ durchschnittliche Arbeitswoche? Im Sommer trainiere ich 5- bis 6-mal die Woche laut Trainingsplan. In der Saison trainiert man 5-mal die Woche auf dem Eis und nachher geht es noch in den Kraftraum. Am Freitag und Sonntag stehen die Punktspiele an.

Wie verlief deine Karriere bisher? Wie bist du mit Rückschlägen umgegangen und welche Momente sind dir besonders im Gedächtnis geblieben? Im Nachwuchsbereich musste ich zwei schwere Verletzungen verkraften. Beide Male musste ich mich einer Operation unterziehen. Nach der zweiten OP fiel es mir sehr schwer wieder aufs Eis zu gehen. Ich war vom Kopf her nicht frei und Gedanken sagten mir, es geht nicht mehr weiter und so musste ich die ersten Spiele vorzeitig abbrechen.
Aber mit immer mehr Training und Gesprächen mit den Trainern, gelang es mir wieder Vertrauen in meinen Körper zu fassen. Ich bekam von Tag zu Tag wieder mehr Sicherheit und habe jetzt keine Probleme mehr. Umso schöner war es dann, mein erstes Tor für die Lausitzer Füchse im Spiel gegen Bietigheim zu erzielen.

Was wünscht du dir noch für deine Zukunft bzw. welche Ziele möchtest du noch erreichen und was passiert nach der Eishockeykarriere? Erstmal möchte ich das Bestmögliche mit der Mannschaft erreichen, vielleicht sogar Meister der DEL2 werden. Möglicherweise ist ja sogar der Sprung in die DEL möglich, wenn meine Leistungen stimmen. Nach der Eishockeykarriere strebe ich weiterhin ein Studium an. Wenn du angehenden Eishockeyspielern noch etwas mit auf den Weg geben könntest, was wäre das? Nehmt Tipps von Trainern an, steckt Rückschläge weg und zieht daraus die richtigen Lehren. Außerdem ist es unerlässlich immer fleißig, ehrgeizig zu trainieren und vor allem nie den Spaß am Eishockey verlieren.


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