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Ausbildung und Corona

Gerade in diesem Jahr sehen sich Auszubildende mit Fragen konfrontiert, die in anderen Jahren seltener bis gar nicht auf ihrer Nice-To-Know-Liste standen. Wir haben bei der Argentur für Arbeit Ostsachsen mal nachgefragt: Wie sieht es in Zeiten von Corona eigentlich aus und was mache ich, wenn ...
Foto: CoWomen via Unsplash

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Wie finde ich heraus, welche Ausbildung zu mir passt? Wenn es um einen ersten Überblick geht, hilft Check-U – das neue Erkundungstool für Jugendliche, die ihren beruflichen Weg finden wollen.
Durch das Bearbeiten von Tests – am PC oder auf dem Tablet – finden Jugendliche mehr über sich, ihre Stärken und Interessen heraus und bekommen direkt eine Empfehlung zu passenden Ausbildungen und Studienfeldern angezeigt.
Im Tool gibt es eine Ausbildungsplatzbörse und eine Studiensuche mit vielen Angeboten.
www.check-u.de In Berufen, die von Interesse sein könnten, sollten Praktika absolviert werden. Das hilft, die richtige Entscheidung zu treffen. Neben dem Praktikum während der Schulzeit können dazu auch die Ferien genutzt werden. Auch in einem Ferienjob kann man wichtige Eindrücke sammeln. Hilfestellung bei der Entscheidung können vor allem auch Eltern, Vertrauenspersonen, gute Freunde oder Lehrer geben, da sie mitunter die Stärken der Jugendlichen gut einschätzen können. Weitere Unterstützung bietet die Berufsberatung der Agenturen für Arbeit in Ostsachsen. Die Beraterinnen und Berater sind aus der Schule bekannt, denn dort sind sie regelmäßig vor Ort. Da während der Corona-Pandemie persönliche Gespräche in der Schule nicht möglich waren, wurden die Beratungen per Telefon oder auch online angeboten. Die Berufsberatung hilft Jugendlichen bei der Studien- und Berufswahl, während der Ausbildung und am Anfang des Arbeitslebens. Die Beratung ist individuell, neutral und kostenfrei und befasst sich beispielsweise damit:

  • einen passenden Beruf oder ein passendes Studium zu finden,
  • Fragen zu den Inhalten einer Ausbildung oder eines Studiums zu klären,
  • einen Ausbildungsplatz zu finden und sich zu bewerben,
  • Alternativen zu entwickeln, wenn es mit dem Wunschberuf nicht klappt,
  • Fördermöglichkeiten zu nutzen,
  • Informationen zum Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt zu erhalten.
Alle Informationen rund um Ausbildung, Beruf und Studium sind gebündelt online unter www.arbeitsagentur.de/bildung zu finden. Wann sollte man anfangen, sich für eine Ausbildung zu bewerben? Und gibt es auch nach dem offiziellen Beginn des Ausbildungsjahres noch die Möglichkeit einen Ausbildungsplatz zu bekommen? Jugendliche sind gut beraten, frühzeitig mit der Suche zu beginnen.
Größere Firmen schreiben ihre Ausbildungsplätze oft schon anderthalb Jahre vor dem Beginn des Ausbildungsjahres aus. Auch bei Behörden und Verwaltungen gibt es meistens lange Vorlaufzeiten. Die Berufsberatung vermittelt Ausbildungsstellen, die bei den Arbeitsagenturen gemeldet sind und kann Auskunft über Termine und Fristen geben. Die Vermittlung in Ausbildungsstellen läuft weit über den üblichen Starttermin des Ausbildungsjahres hinaus. Bis Oktober ist es immer noch möglich, eine Ausbildung zu beginnen. Welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich keinen Ausbildungsplatz bekomme? Jugendliche, die als Bewerber bei der Berufsberatung registriert sind und nicht sofort eine Ausbildungsstelle finden, werden weiterhin von der Berufsberatung betreut. Zuerst werden die Gründe für die nicht erfolgreiche Vermittlung analysiert. Nach Prüfung der individuellen Voraussetzungen können berufsvorbereitende Maßnahmen anvisiert werden.
Erstes Ziel bleibt aber immer die Vermittlung in eine reguläre Ausbildungsstelle. Wie betroffen sind Auszubildende von der aktuellen Situation? Die meisten regionalen Unternehmen signalisieren, dass sie trotz schwieriger Zeiten an ihren Fachkräften festhalten wollen. Kündigungen während der laufenden Ausbildung gehören zur absoluten Ausnahme. Das Thema fehlende Fachkräfte war vor Corona in aller Munde und dass die Lösung im Nachwuchs liegt, darüber sind sich alle Arbeitsmarktpartner einig. Seit Beginn des Ausbildungsjahres haben sich über 7.300 Ausbildungsplatzbewerber bei der Berufsberatung der Arbeitsagenturen in Ostsachsen gemeldet. Ende Juni waren noch über 2.900 von ihnen ohne Ausbildung beziehungsweise hatten sich noch nicht entschieden. Das waren etwas mehr als im letzten Jahr. Die ostsächsischen Betriebe meldeten bei den Arbeitsagenturen Bautzen, Dresden, Pirna und Riesa für dieses Ausbildungsjahr nahezu 7.000 Ausbildungsstellen zur Besetzung. Ende Juni waren noch circa die Hälfte davon unbesetzt und freie Lehrstellen stehen noch in zahlreichen verschiedenen Berufen zur Verfügung. Die meisten Ausbildungsstellen gab es im Handel und kaufmännischen Bereich, in der Gastronomie, für Mechatroniker und Elektroniker sowie im Metallbereich aber auch in vielen anderen Ausbildungsberufen. Darf mich mein Ausbildungsbetrieb in Kurzarbeit schicken? In bestimmten Fällen können auch Auszubildende Kurzarbeitergeld bekommen. Allerdings erst nach einem Arbeitsausfall von sechs Wochen oder 30 Arbeitstagen. Bis dahin bekommen sie die volle Ausbildungsvergütung. In der Regel sind Auszubildende aber nicht von Kurzarbeit betroffen. Der Ausbildungsbetrieb muss versuchen, die Ausbildung weiter zu ermöglichen, indem er zum Beispiel den Ausbildungsplan umstellt oder Auszubildende in einer anderen Abteilung unterbringt. Wegen des Coronavirus haben viele Betriebe aber kaum diese Möglichkeit, insbesondere wenn der Betrieb geschlossen werden muss. In so einem Fall ist Kurzarbeit auch eine Option für Auszubildende. Kurzarbeitergeld kann außerdem ohne weiteres auch für Auszubildende gezahlt werden, die nach Abschluss ihrer Berufsausbildung eine versicherungspflichtige (befristete oder unbefristete) Beschäftigung bei demselben oder einem anderen Arbeitgeber aufnehmen. Was kann ich tun, wenn ich meinen Ausbildungsplatz aufgrund von Corona verloren habe? Wenn Jugendliche eine Kündigung ihrer Ausbildung erhalten, müssen sie sich sofort arbeitsuchend melden. Das geht telefonisch oder online über die eServices der Bundesagentur für Arbeit. Dort können sie auch ihren Antrag auf Arbeitslosengeld ausfüllen und online übermitteln. Anschließend setzen sich die Berater schnellstmöglich mit ihnen in Verbindung, um die weiteren Schritte abzustimmen, beispielsweise um einen Betrieb zu finden, in dem die Ausbildung fortgesetzt werden kann. Was passiert, wenn ich meine Ausbildung beendet habe, aber keine Anstellung finde? Die Arbeitsuchendmeldung bei der Agentur für Arbeit muss spätestens drei Monate vor dem Ende des Ausbildungsverhältnisses erfolgen. Wenn man erst später davon erfährt, dann spätestens drei Tage nach Kenntnis. Die Meldung ist wichtig, um die Zeit sinnvoll für die Stellensuche zu nutzen und die Arbeitslosigkeit noch zu verhindern. Spätestens am ersten Tag ohne Beschäftigung muss eine telefonische Arbeitslosmeldung bei der Arbeitsagentur erfolgen. Auf der Seite „So beantragen Sie Arbeitslosengeld“ ist ein genauer Fahrplan mit den einzelnen Schritten zu finden. Die Agenturen für Arbeit beraten und unterstützen bei der Jobsuche und vermitteln Arbeitsstellen. Kontakt zu den ostsächsischen Arbeitsagenturen: Terminanfrage Berufsberatung: Online-Formular
Telefon: 0800 4 5555 00 (kostenfreie Servicerufnummer Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr)
Onlineangebot der Bundesagentur für Arbeit: www.arbeitsagentur.de/eservices und www.arbeitsagentur.de


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