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Es gibt keinen Häuptling und zu viele Indianer

Sachsen. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

Bild: Privat

Kein Häuptling und zu viele Indianer. Daran krankte das Dynamo-Spiel in den letzten Wochen. Es gibt keinen echten Zehner, keinen Dirigenten, keinen, der das Heft des Handelns an sich reißt. Den Job muss ja nicht ein Mittelfeldspieler übernehmen – Libero »Dixie« Dörner lässt grüßen. Aber weder hinten noch vorn gibt es aktuell eine schwarz-gelbe Figur, an der sich andere aufrichten oder neben ihr wachsen oder von ihr mitgerissen werden.

Okay, wir haben keinen Häuptling – aber immerhin einen Hauptmann. Niklas war der Lichtblick in der anstrengenden 0:0-Partie gegen Zwickau. Das hat auch Vater Ralf Hauptmann auf der Tribüne wohlwollend zur Kenntnis genommen. Der ist seit zehn Jahren Chef der Dynamo-Fußball-Schule und bildete im ersten schwarz-gelben Bundesliga-Jahr mit Heiko Scholz – derzeit SGD-Co-Trainer – ein geniales Mittelfeld-Duo. Beide waren keine Häuptlinge, aber fleißige Indianer, die von Regisseur Hans-Uwe Pilz in Szene gesetzt wurden.

Kann man sich einen Regisseur backen? Nein, aber man kann Niklas Hauptmann mental zu diesem aufbauen. Zeit dafür ist genug, bis zur nächsten Drittliga-Partie dauert es dank der WM-Pause noch acht Wochen. Am 1. Januar öffnet zudem das Wintertransfer-Fenster. Da werden die Dresdner definitiv aktiv werden. Fraglich, ob da ein Zehner auf den Anruf aus Dresden wartet. Es wird wohl eher der eine oder andere Indianer mehr an die Elbe kommen. Masse garantiert nicht Klasse, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt...


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