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»Es wird knapp – aber wir schaffen es« – Die Buga in Cottbus

- Vor 25 Jahren -
Mit Meinhard Bärmichs Otti freuen sich die Cott-buser im März 1995 auf die Buga. Foto: Cottbuser Gartenschau GmbH

Mit Meinhard Bärmichs Otti freuen sich die Cott-buser im März 1995 auf die Buga. Foto: Cottbuser Gartenschau GmbH

Bundesgartenschau 1995 in Cottbus. In Deutschland bereitete sich im Frühling vor 25 Jahren eine Sensation vor. Sollte die bisher kleinste Buga-Stadt kurz nach der Wende in der kürzesten Vorbereitungszeit tatsächlich das blumige Spektakel erfolgreich auf die Beine stellen? Im März 1995 zeichnete sich dann ab, dass die Cottbuser Gartenenthusiasten, allen voran OB Waldemar Kleinschmidt, Bundestagsmitglied Jürgen Türk und Buga-Geschäftsführer Burkhard Schöps, unterstützt von den Lausitzer Firmen und Tausenden Klein- und Balkongärtnern, mit unnachahmlichem Schwung Großartiges geleistet hatten. An die Vorbereitung der Gartenschau und an die grandiosen Veranstaltungen des Sommers 1995 soll hier bei den Cottbuser Geschichten in mehreren Beiträgen erinnert werden.

Wie war der Stand sechs Wochen vor der Eröffnung? »Noch anderthalb Monate bis zur Eröffnung der BUGA in Cottbus. 16 Gartenfirmen mit 300 Mitarbeitern sind zur Zeit dabei, das Gartenschaugelände fertigzustellen. Der verantwortliche Oberbauleiter Martin Ladewig gibt sich optimistisch. ›Es wird knapp, aber bis zur Buga-Eröffnung am 29. April sind wir fertig.‹« Das schrieb die Lausitzer Rundschau im März vor 25 Jahren.

Das ehemalige Pressefestgelände

Zu diesem Zeitpunkt stand ganz Cottbus schon im Banne des großen Gartenfestes. In den zurückliegenden Monaten hatte es fast täglich Grundsteinlegungen, Baumpflanzungen und Richtfeste gegeben. Die Hotelkapazität verfünffachte sich. Namhafte Ketten wie Maritim und Holiday Inn eröffneten Häuser in Cottbus. Die A15, in der Vergangenheit als »Todespiste« bezeichnet, erhielt die zweite Fahrbahn. »Bahnhof bald bugafein«, »Hostessen-Schulungen für die Cottbuser Gartenschau« und »Probefahrt auf Schmalspurgleisen« lauteten die Zeitungsüberschriften. Immer häufiger zeigte sich Buga-Maskottchen Otti in der Stadt. Meinhard Bärmichs Riesenplüschtier wurde in den folgenden Wochen zur Lieblingsfigur für junge und ältere Cottbuser.
Im Zentrum des Geschehens stand natürlich das Buga-Kerngelände. Dort auf der ehemaligen Pressefestwiese gestalteten die Gärtner nach den Plänen von Bruno Leipacher und Heinz Eckebrecht den Buga-Park. Zwar brauchte man am Ende des Winters 1995 noch viel Fantasie, um sich hier die Blütenpracht vorstellen zu können. Aber die entscheidenden Konturen zeichneten sich schon klar ab. Das neue Messezentrum für die Hallenschauen stand kurz vor der Vollendung. Im Eliaspark waren schöne Sport- und Spielanlagen entstanden. An der Spree erkannte man den Parkweiher und den Veranstaltungspavillon. Der Tertiärwald, der Klanggarten und die Gläserne Kirche: überall wurde letzte Hand angelegt. Dass die Vorbereitung der Bundesgartenschau nicht nur Sache der Gärtner und Landschaftsarchitekten war, zeigten in diesen Tagen die Cottbuser. Sie verwandelten die ganze Stadt in einen einzigen blühenden Garten. Balkon- und Kleingartenwettbewerbe trugen dazu bei.

Wie kam die Bundesgartenschau nach Cottbus?

Das Zauberwort »Buga« erblickte vermutlich schon im Dezember 1989 das Licht der Welt. Der Vater des Lausitzer Seenlandes, der Landschaftsarchitekt Otto Rindt, schlug dem neuen Cottbuser OB Waldemar Kleinschmidt die Ausrichtung eines gärtnerischen Groß-ereignisses vor. Im September 1991 dann stellte die FDP-Fraktion im Stadtparlament den Antrag, die Ausrichtung einer Bundesgartenschau öffentlich zu beraten. Als dann Berlin wegen der Olympiabewerbung von der Buga 1995 zurücktrat, war der Weg für Cottbus frei. Unterstützt von den Bundestagsabgeordneten Jürgen Türk und Michael Wonneberger gingen die Cottbuser beherzt an das große Projekt, das zum Motor für die Stadtentwicklung werden sollte. Ende Oktober 1991 stellte der Oberbürgermeister erste Gedanken zur Planung vor: Als Ausstellungsfläche kamen Eliaspark, Pressefestgelände, Pionierpark und der Landschaftsraum nördlich des Tierparks in Betracht. Gestaltet werden sollte der innerstädtische Grünring mit Thälmannplatz, Puschkinpromenade, Gerichtsberg, Goethepark, Blechenpark, Ludwig-Leichhardt-Allee, der Frühlingsgarten, der Tierpark, der Branitzer Park und die an der Spree gelegenen Teile des Wohngebietes Sandow. Im Dezember 1991 vergab der Zentralverband Gartenbau die Buga 95 dann nach Cottbus.

Drei Jahre hatten die Organisatoren. »Noch 33 Tage bis zur Buga«, zählte die LR Ende März 1995. Da freuten sich die Cottbuser schon auf die von Eva Hermann und »Lippi« moderierte Eröffnung »Hier wächst was«. Von der prachtvollen Veranstaltung im Stadion der Freundschaft erzählen wir dann Ende April.


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