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Zwischen Frust und Hoffnung

Handel, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen stehen in den Startlöchern. Deren Öffnung ist vom Inzidenzwert abhängig, der keinen Spielraum für Planungen zulässt. Wir fragten nach, wie man mit den neuen Corona-Regeln umgeht.
Beate Möller von »Kräuter Meyer« wurde kreativ und hat in Zeiten von Corona und Maskenschutz auch einen Onlineshop ins Leben gerufen. Foto: Silke Richter

Beate Möller von »Kräuter Meyer« wurde kreativ und hat in Zeiten von Corona und Maskenschutz auch einen Onlineshop ins Leben gerufen. Foto: Silke Richter

In der Grünewaldpassage brachte Corona den Sanierungsplan 2020 völlig durcheinander. Trotz aller Mühen fehlten entweder die Handwerker, oder die enormen Lieferzeiten von Materialien brachten die Baumaßnahmen zum Stocken. Die neuen Corona-Regelungen wecken nun Hoffnung. »Wir freuen uns mit den schon bestehenden Mietern wie dem Friseursalon Stylbar, welcher wieder öffnen konnte, oder dem Snackpoint. Dr. Jörg Bähnisch erstellt seit Dezember schon fleißig orthopädische Gutachten, nur die Sanitätsschule Medicus hat leider noch bis 28. März Berufsverbot. Seit Montag unterstützt ihr Team aber kostenlose Coronaschnelltests (Infos: www.corona-hoyerswerda.de)«, sagt Objektmanagerin Marina Sonnenberger. Sie hofft, »dass wir mit den weiteren Corona-Öffnungsschritten auch für die noch leeren Gewerberäume wie das Fleischerlokal neue Mieter finden werden.« Schritt für Schritt zieht mit den Lockerungen auch im Treff 8 Center wieder Leben ein. Die Händler hier halten sich strikt an die Vorgaben der Bundesregierung, bestätigt Centermanagerin Kerstin Hanisch. Sie fordert allerdings auch die Gegenseite zu Taten auf. »Politischen Handlungsbedarf sehe ich persönlich in der schnellen und unbürokratischen Bereitstellung von Impfmöglichkeiten, der Einhaltung von Versprechungen seitens der Politik, wie die Bereitstellung von kostenlosen Coronatests, eine weitere Nachbesserung bei der Auszahlung von Überbrückungshilfen sowie eine schnellere Bearbeitung bei der Auszahlung von Quarantänegeld«, sagt sie. Beate Möller, Inhaberin von »Kräuter Meyer«, wird die neuen Corona-Regelungen ebenfalls umfänglich durchsetzen, bestätigt sie, »aber ich finde, dass die Kosten für die Umsetzung wieder auf die Unternehmen abgeschoben werden, während sich scheinbar einige Politiker oder Hochgestellte bereichern oder auch vorzeitig impfen lassen können. Den Unmut darüber kann ich gut verstehen. Wir alle haben mit den Unwägbarkeiten zu kämpfen.« Seit November geschlossen sind der Trampolinpark »JumpUp« und das Spielhaus »Tobix« von Andrea Hartkopf. Sie und ihr Team haben sich in der Schließzeit um Reinigungsarbeiten, die Erledigung von »Papierkram« und Zuarbeiten für das neu geplante Family-Resort gekümmert. »Auch haben wir die Zeit genutzt, um ein Sommerangebot auf die Beine zu stellen. Da bedarf es noch aus verschiedenen Gremien die Zusage bzw. Genehmigung. Sollte es funktionieren, sollte zum 1. Mai unsere Outdoor-Variante stehen«, verrät sie. »Unsere Hoffnung auf ein bisschen Normalität liegt auf dem 23. März, spätestens aber Anfang April, wenn die Inzidenz-Zahlen nicht über 100 gehen. Da unser Geschäftsablauf sowieso auf Vorabbuchungen und Bestellungen basiert, und durch das Ausfüllen der Haftungsausschlüsse auch eine Nachvollziehbarkeit gewährleistet ist, könnten wir einen fast normalen Betrieb aufnehmen.« »Wir können uns, gemessen an der Kultur im Allgemeinen, nicht beklagen, da wir den Großteil unserer Schüler online betreuen können«, meint Musikpädagoge André Bischof. »Das ist aber auf Dauer keine Lösung, denn wir brauchen den Live-Kontakt. Leider sind alle Veranstaltungen und Projekte mit Schulen und Kindergärten weggebrochen. Eine Entschädigungszahlung gibt es seit 2021 nicht mehr. Das wird Spuren hinterlassen, denn nicht wenige Freiberufler müssen sich umorientieren und werden nicht mehr zurückkehren«, blickt er in die Zukunft.


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