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sts/asl

Stufenplan ist ein kleiner Lichtblick

Die neuen Corona-Regeln sind für den Alltag in der Lausitz ernüchternd. Eine schnelle Rückkehr zur Normalität ist nicht in Sicht. Ein Stimmungsbild.
Wie stark in Cottbus die Möglichkeit des Terminshoppings genutzt wird, werden die nächsten Tage zeigen. Foto: asl

Wie stark in Cottbus die Möglichkeit des Terminshoppings genutzt wird, werden die nächsten Tage zeigen. Foto: asl

Für den Cottbuser Altstadtmanager und Vorsitzendenden des Cottbuser Altstadtverein e.V., Gottfried Lindner, ist der neue Stufenplan ein kleiner Lichtblick und ein erster Schritt in die richtige Richtung: »Es ist gut, dass die Händler wieder öffnen können. Die Menschen nehmen das auch an. In der Spremberger Straße ist wieder mehr Leben. Die Terminvergabe zum Einkaufen macht jedoch wenig Sinn, da wir keine gewaltigen Kundenströme haben, die wir steuern müssen. Die Leute achten sehr gut auf sich selbst und wollen sich und andere nicht in Gefahr bringen. Die 200er-Inzidenz-Grenze für eine Notbremse mit wieder schärferen Maßnahmen hat die Menschen erst einmal beruhigt. Jetzt kann man nur hoffen, dass die Infektionszahlen weiter sinken.« Für Tobias Schick, Geschäftsführer des Stadtsportbund Cottbus e.V., sind die neuen Corona-Regeln für den Sport zwar ein kleiner Schritt aber ein relevanter Schritt: »Es ist gerade für Kinder und Jugendliche wichtig, dass sie sich wieder in größeren Gruppen gemeinsam auf den Sportanlagen treffen und auch ihre Umkleiden nutzen können.« Er wünscht sich nun auch, dass weitere Lockerungen für die Erwachsenen und vor allem für den Indoorbereich erfolgen: »Wir haben in Cottbus viele Sporthallen, mit über 1000 Quadratemeter Fläche. Dort sind sportliche Aktivitäten mit Abstand möglich und regelmäßig lüften lassen sich die Hallen auch. Im Übrigen sind bei den Vereinen Hygienekonzepte vorhanden und Sportler prädestiniert, sich an Regeln zu halten. Ich sehe also keinen Grund, dass weiterhin diese Einschränkungen bestehen sollten«, sagt Schick und fügt an, dass er keine Statistik kenne, die besagt, dass Sport ein Corona-Infektionsherd sei. Nicht zuletzt leide auch der Schwimmunterricht für den Nachwuchs sowie der Präventions- und Rehabilitationssport unter den aktuellen Maßnahmen. Tobias Schick ist froh, dass die Masse der Sportler ihren Vereinen auch im Lockdown treu geblieben ist. Trotzdem seien wirtschaftliche Schäden bei den Vereinen entstanden. Das Clubs und Diskotheken weiterhin zu bleiben war Philipp Gärtner von der Club Kommission Cottbus im Vorfeld klar: »Wir werden wahrscheinlich die letzten sein, die wieder öffnen dürfen und müssen jetzt damit leben. Allerdings ist es nun wichtig, dass die verlängerten Corona-Überbrückungshilfen auch dementsprechend fließen.« Die geplante Teststrategie sei nachvollziehbar. »Sinnvoll wären vielleicht auch Tests am Eingang von Clubs und Diskotheken. Diese könnten geschultes Personal durchführen. Dann wäre das auch sicherer«, sagt Philipp Gärtner und fügt an, dass er auch die Luca-App für eine schnelle und sichere Registrierung der Gäste als eine Lösung für seine Branche sieht. Für Jutta Dzielak vom Gewerbeverein »Wir sind Luckau e.V.« haben die neuen Regeln nichts mit der Realität zu tun: »Sie sind darauf ausgerichtet, dass Einzelhändler täglich über 200 Kunden im Laden hätten und man diese leiten und lenken müsste. Doch in einer Kleinstadt wie Luckau ist die Frequentierung eine andere, sie ist viel übersichtlicher. Die Rückkehr zur Normalität wäre hier sinnvoller gewesen - mit allen vorgeschriebenen Hygienekonzepten und Personenbegrenzung.« Ebenso sei das »Click & Meet«-Konzept unrealistisch, »...weil der Bedarf in einer Kleinstadt nicht vorhanden ist.« Hinsichtlich des stärkeren Testens schlägt Jutta Dzielak neben »...nicht nachkontrollierbaren Selbsttests« eher zentrale Testsstandorte in den Kleinstädten vor - in Luckau etwa auf dem LAGA-Parkplatz: »Diese Tests könnten dann auch geschulte Fachleute durchführen. Dann wären die Tests einfach greifbarer und sicherer.«


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