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»Unsere Stammkunden haben uns gerettet«

Intersport Donat hat in diesen Tagen das Ausbildungszertifikat der Arbeitsagentur erhalten. Aber Inhaberin Sylvia Donat lag viel mehr auf dem Herzen...
Geschäftsführerin Sylvia Donat freut sich auch mit ihren beiden Azubis, Alina und Leon, wieder persönlich für ihre Kunden da zu sein. Foto: Farrar

Geschäftsführerin Sylvia Donat freut sich auch mit ihren beiden Azubis, Alina und Leon, wieder persönlich für ihre Kunden da zu sein. Foto: Farrar

Die Zeiten im Einzelhandel waren in den vergangenen Monaten alles andere als leicht: wegen des Lockdowns geschlossene Geschäfte, spezielle Versandangebote mit »click&collect« oder dosierte Kundenbesuche mit »click&meet« mussten von den Inhabern und ihrem Personal organisiert werden. Davon kann auch Sylvia Donat vom Intersport-Geschäft auf der Riesaer Hauptstraße ein Lied singen. »Die Situation der vergangenen Monate war echt besonders. Ich habe meinen neuen Azubi fast ein Jahr nicht ohne Maske gesehen«, erinnert sie sich. Dass sie trotzdem den Mut hatte, in der unsicheren Situation auszubilden, sieht sie als Investition in die Zukunft. »Wenn gute Bewerbungen eintreffen, muss man zugreifen und das habe ich gern gemacht. Wir wollen Jugendlichen aus unserer Region eine berufliche Zukunft bei uns ermöglichen«, so Sylvia Donat. Die Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Riesa verleiht an ausgewählte Unternehmen, die sich besonders bei der Ausbildung Jugendlicher engagieren, jährlich das Zertifikat für Nachwuchsförderung der Bundesagentur für Arbeit. Thomas Stamm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Riesaer Arbeitsagentur, überreichte das Ausbildungszertifikat jetzt an die Intersport Donat GmbH. Im »Sommer der Berufsausbildung« möchten die Partner der Allianz für Aus- und Weiterbildung gezielt die attraktive duale Berufsausbildung in den Mittelpunkt rücken. Auch während der Corona-Pandemie suchen die Unternehmen Auszubildende und bilden sie anspruchsvollen Berufen aus. Die Intersport Donat GmbH ist ein Sportspezialist. Im Fokus steht die individuelle Beratung durch die Sportexperten. Um diese zu gewährleisten, setzt das Unternehmen auf eine kontinuierliche Aus- und Weiterbildung ihres Personals.  »Die Intersport Donat GmbH bildet kontinuierlich aus und bietet jungen Menschen gute berufliche Perspektiven in der Region. Die individuelle Betreuung der Auszubildenden sichert den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung. Alle Beteiligten im Unternehmen zeigen ein hohes Engagement, um das nötige Rüstzeug und die Freude am Beruf zu vermitteln«, so Thomas Stamm während der Übergabe in dem Unternehmen. »Unsere Auszubildenden werden von Anfang an in alle Arbeitsabläufe mit eingebunden. In den vergangenen Monaten haben wir uns alle gemeinsam den Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona Pandemie gestellt. Die letzten anderthalb Jahre waren für Alle sehr anstrengend. Finanzielle Sorgen, Ängste und Unsicherheiten sind nur einige Faktoren, die unsere Mitarbeiter beschäftigen«, so Geschäftsführerin Sylvia Donat. »Gemeinsam haben wir uns den Schwierigkeiten gestellt. Unsere Auszubilden gehen gestärkt aus der Krise, denn die Pandemie ist auch Herausforderung und Ansporn sich auf neue Rahmenbedingungen einzulassen, auf das veränderte Kundenverhalten zu reagieren und den neu herausgearbeiteten Teamspirit im normalen Arbeitsalltag zu bewahren.«  Für Sylvia Donat allerdings war der zeitweise Ausweich auf das reine Onlinegeschäft kein Ersatz für die Ladenöffnung. »Der reine Onlineverkauf ist sehr zeitaufwendig, von vielen Rücksendungen erschwert und es fehlt die fachmännische Beratung sowie vor allem der enge Kundenkontakt. Unsere treuen Stammkunden haben aber geduldig alle Möglichkeiten genutzt, um bei uns einzukaufen. Das hat uns Mut gemacht und das Alltagsgeschäft abgesichert. Dennoch fehlt der Umsatz  beispielsweise einer kompletten Skisaison von November 2020 bis Ostern 2021. Gerade dafür wäre Beratung und Anprobe sehr wichtig gewesen«, erklärt die Geschäftsführerin. Alles in allem ist sie aber sehr froh in einer Kleinstadt wie Riesa zu leben und sich auf das enge Nachbarschaftsgefühl und die Hilfe untereinander verlassen zu können. Kollegen im anonymeren Dresden hätten es da deutlich schwerer...


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